David Meili, 18. Januar 2011, 11:00 Uhr

Kulturtipp am Dienstag: Giovanni Segantini

Zwanzig Jahre nach der damals erfolgreichen Gesamtschau im Kunsthaus Zürich unternimmt die Fondation Beyeler den Versuch, einen „frischen Blick“ auf das Werk von Giovanni Segantini (1858-1899) zu werfen. Dies ist allein schon gelungen, weil die modernen, lichtdurchfluteten Räume eine ganz andere Stimmung vermitteln, als die meisten Museen und Sammlungen, in denen man Werke von Segantini zelebriert.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen, der die künstlerische Entwicklung von Giovanni Segantini in die Bezüge zur Europäischen Malerei des ausgehenden 19. Jahrhunderts stellt. Die Entwicklung ist in grossen Zügen bekannt. Mit dem Aufkommen der Fotografie und neuen Druckverfahren musste insbesondere die Landschafts- und Genremalerei den Naturalismus überwinden. Die chronologische Abfolge der Werke zeigt deutlich, welche Möglichkeiten Segantini auslotete, bis hin zur Abstraktion. (Bildnachweis: Kunstmuseum Basel)

Leider sind die Beziehungen Segantinis zur Fotografie noch wenig erforscht, auch wenn die Kuratoren bei der Vorbereitung der Ausstellung in Maloja auf zeitgenössische Fotografien stiessen. Mit zum Mythos gehört, dass der Maler auf seiner grossen Staffelei  seine Empfindungen mitten in der Natur festhielt. Bei vielen Bildern ist jedoch eine fotografische Sehweise offensichtlich.

Wesentlich zum Erfolg von Segantini trug bei, dass seine Werke mit fotografischen Mitteln millionenfach vervielfältig und verbreitet wurden, als Postkarten, Kalender oder durch die Souvenirindustrie. Unübersehbar ist auch der Einfluss auf die spätere Bergfotografie im Oberengadin.

Segantini. Fondation Beyeler, Riehen, bis 25. April 2011

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