David Meili, 6. März 2011, 10:17 Uhr

Carlo Janka, Bozzetto und Opernball in Zürich

Pressespiegel zum Wochenende vom 5./6. März 2011
Der Star des Wochenendes ist eindeutig Carlo Janka. Nachdem er seine Skis in den Audi schmiss und man nicht wusste, ob er wiederkommt, stand er gestern nach einem chirurgischen Eingriff wieder auf dem Podest. Sportfotografen, die mit ihm zusammenarbeiten durften und hoffentlich noch einige Jahre dürfen, schätzen ihn sehr. Carlo, wir wünschen Dir einen guten Abschluss der Saison, – und „bliib, witt bisch“, wie die Berner sagen (Bildnachweis: Keystone für Blick).

Der Sonntag bringt wieder einmal eine Bundesrätin auf den Catwalk (Meinungen&Menschen). Musste man sich in den Anfängen der  Aargauer Sonntags-Zeitung um Interviewpartner bemühen, bemühen sich seit Monaten attraktive Interview-Partner/innen um die Präsenz auf Seite 11. Matthias Marx hat die Aussenministerin ins Bild gesetzt, vermutlich in einem Kleid von Christa de Carouge, Genfer Hochzeitstracht. Und auch vom Wohnzimmer bekommt man das mit, was man bei einer Home-Story vom Genfer Bürgertum erwartet. In der NZZ amSonntag findet sich ein  möglicherweise nicht persönlich geführtes Interview mit einem Bild von Marco Zanoni.

Das Zeit Magazin interviewte (Text Marian Blasberg, Bild Werner Amann) den Enkel von Erich und Margot Honecker in Santiago de Chile. Dann porträtiert Heji Shin die schwangere Ministerin Kristina Schröder. Der Text von Tanja Stelzer ist witzig, und dann entdeckt man auch die Ironie in den Bildern.

Kurt W. Zimmermann führt auf Seite 15 ein Interview mit alt Botschafter Thomas Borer. Anlass ist Werbung für das soeben erschienene Buch von Zimmermann „Schlagzeilen, Skandale, Sensationen„, das am Fasnachtswochenende bei Orell Füssli erscheint („Tiere, Artisten, Sensationen“, oder so). Vielleicht muss man es gar nicht mehr kaufen, denn es enthält bereits erschienene Kolumnen des heutigen Weltwoche-Autors. Das Interview mit Borer schliesst sich nahtlos an die bisherigen Beiträge an. Marc Wetli hat Borer für den PR-Beitrag seiner Beratungsfirma  fotografiert.

Dann geht es in Der Sonntag auch lustig zu. Deborah Zeier war am Zürcher Opernball, der leider keine Skandale brachte. Die Bilder sind von David Bider (tillate.com). Die Aufnahme von Alexander Pereira und Dani Weisser, die sich nun Daniela nennt, ist umwerfend, erinnert an an Shootings aus der Addams Family. Nur fehlt Otti Weisser im Set, mit dem uns alte Erinnerungen verbinden. „Pereira-Nachfolger Andreas Homonik erschien mit Frau.“ Das sehen wir, auf dem Bild. Noch billigere Bilder gefragt? Sabine Wunderlin und und Alexandra Pauli können nichts dafür. Was sie an die die 5-Minuten entferne Dufourstrasse durchgebeamt  haben, sieht  im SonntagsBlick nun wirklich aus wie aus der Muppet-Show. Einige Gesellschafts-Journalist/innen hatten den Überblick verloren, da sie sich nur auf die Liste der angekündigten Gäste stpützten, doch am Montag wird Hildegard Schwaninger im TA das meiste klarstellen.  Dann kann man auch die Bildlegenden, sofern auf dem Internet, bereinigen.(Bildnachweis: tillate.com)

Dass Bilder mehr sagen können als Texte, zeigt Der Sonntag auf Seite 35 mit dem Beitrag von Kurt-Emil Merki. Der amtierende Präsident des grössten Medienunternehmens unseres Landes, Jean-Bernard Münch wird seinem vermutlich unausweichlichen Nachfolger Viktor Baumeler gegenüber gestellt. Die Aufnahmen kommen aus dem Archiv von SRF. Ob der frühere Luzerner Staatsschreiber wirklich die Leuchtfigur ist, die das einzige öffentlich-rechtliche Medienunternehmen in eine strahlende Zukunft führen kann, bleibt offen. Zumindest hat er ein lupenreines Parteibuch.

In Zürich könnte ein neues Kunstmagazin die Fotoszene bereichern. Aus dem Umfeld der Institute in den Fachbereichen Kunstwissenschaft und Architektur an der Universität und ETH ist die Idee zu Bozzetto entstanden. Wir wünschen den Initiant/innen viel Erfolg (und ein gutes Lektorat)!  „Leider können wir keine Löhne bezahlen, dafür gibt es Anerkennung und etwas Nützliches für den CV!“

Nach einer seltsamen Medienanalyse greift die Weltwoche SRF wiederum an. Newsjournalist/inne erhielten eine Fragebogen, mit dem sie ihre Parteizugehörigkeit und ihre gewerkschaftlichen Aktivitäten offenlegen sollen. Dadurch vergrault die Weltwoche jene Zielgruppe, die sie im gehobenen Mittelstand anstrebt. Niemand, der weniger als ein sechstelliges Jahreseinkommen ausweist, wurde befragt. Und schon gar nicht  Fotograf/innen und Kameraleute, denen man, wenn sie noch in fester Anstellung sind, auch aus bürgerlicher Perspektive eine Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft dringend empfehlen kann. Beitrag auf persoenlich.ch.

Mut zeigen die traditionsreichen Schaffhauser Nachrichten. Für den Frühsommer kündigt Herausgeber Norbert Neininger eine Sonntags-Zeitung auf iPad an, Android wird folgen. Er verfolgt damit eine weitgehend erfolgreiche Medienstrategie, die in einem geographisch begrenzten Markt lokales Fernsehen und ein Regionalradio ermöglicht. Neininger entschied sich vor einigen Monaten für Bezahlt-Inhalte auf dem Internet. Zumindest die Deutschschweizer Medienwelt möchte wissen, wie langfristig er sich mit seinem Kurs durchsetzen kann. Wenige Hundert, die bezahlen, bringen etwas.

Sonntags-Blick war im Bunker von Gaddafi (früher schrieb man ihn in der Deutsch-Schweizer Presse Ghadaffi). Die Aufnahmen machte Johann Rousselof. Dass Schweizer Firmen beim Bau ihr gutes Geld verdienten, war schon seit  Jahren bekannt. Doch diese Unternehmen verkauften nicht nur Gadaffi veraltete Technologie, auch unsere „Verteidigung“ wurde beliefert. Nur ist es bei uns verboten, diese nostaglischen Meistewerke der Architektur und Handwerkskunst im Bild festzuhalten. (Bildnachweis: Blick Online)

Das SonntagsBlick Magazin befasst sich mit dem Körperkult in der Schweiz, ein heikles Thema zwischen Fasnacht und Frühling. Christophe Chammartin hat die Fotos, die den Beitrag tragen, erarbeitet. Daniel Rihs proträtiert den umstrittenen Mini-Mozart Ricky Kam. Höhepunkt an diesem Sonntag ist das Kochrezept von Michael Merz für eine Soupe à l’Ognion (Aufnahmen René Frauenfelder und Paul Seewer). Das Bild ist so gluschtig, dass wir es gleich nachkochen. En Guete.

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