Urs Tillmanns, 5. März 2012, 13:00 Uhr

Aus VFS wird Imaging Swiss

Gestern, am 4. März 2012, fand in Horgen die 103. Generalversammlung des VFS (Verband Fotohandel Schweiz) statt, deren wichtigstes Traktandum die Neuausrichtung und die Namensänderung des bisherigen Fotohändlerverbandes in «Imaging Swiss» darstellte. Über 100 Mitglieder und Partner wohnten dem Anlass bei – so viele wie seit Jahren nicht mehr.

Nicht nur der Namenswechsel von VFS in Imaging Swiss dürfte die über 100 Mitglieder nach Horgen ins Seminarzentrum Bocken bewegt haben, sondern auch die Neuausrichtung des Verbandes. Anlässlich der letzten Generalversammlung am 6. März 2011 in Locarno wurde eine neues Konzept beschlossen, mit einem neuen Namen, neuen Logo und einem zeitgemässeren Erscheinungsbild, vor allem auf der neu gestalteten Webseite. Das epochale Ereignis ging schlank und ohne Rückfragen oder Opposition über die Runden – aber alles der Reihe nach …

Der «Bocken» in Horgen präsentierte sich ideal für die 103. Generalversammlung der VFS (Foto: Stefan Klopfenstein/Benjamin Josi)

103. Generalversammlung des (noch) VFS

Punkt 10:00 Uhr wurde ein grossartiges Brunch-Buffet in der Reithalle des Bocken eröffnet, und wer erst um Viertel nach zehn kam, der musste einen langen Hals machen, um noch einen Platz zu bekommen. Unglaublich, wie pünktlich die Leute sind, wenn man sie mit Essen lockt. Lisbeth Grimm am Empfang, Leiterin des Sekretariats und gute Seele des Verbands, meinte «über hundert Lüüt – das hets no gär nie geh …». Und jeder erhielt ein perfekt aufbereitetes Ringheft mit sämtlichen Unterlagen für die GV mit allen Jahresberichten, Bilanz und Erfolgsrechnung, Budget, Revisorenberichte sowie eine rote und eine grüne Stimmkarte. Auch so etwas hatte es noch nie gegeben, und man merkte der perfekten Organisation à la Alex Mächler an, dass ein frischer Wind durch den Bocken und den Verband blässt.

Beat Stapfer leitete die Generalversammlung der Region Nord (vormals Sektion Zürich)

Traditionsgemäss hielten die beiden Sektionen Zürich und Bern Impuls (in ihren vormaligen Bezeichnungen) zunächst ihre Sektions-GVs ab, die Zürcher unter der Leitung von Beat Stapfer und die Berner mit dem Vorsitz von Kuno Mathis. Hier wird über die Tätigkeit der Sektionen berichtet, die in erster Linie aus überbetrieblichen und allgemeinen Weiterbildungskursen bestehen, sowie den Vorbereitungen auf das Qualifikationsverfahren (die frühere Lehrabschlussprüfung), die für die Lernenden sinnvoll und empfehlenswert sind. Weiter organisieren die Sektionen auch jedes Jahr ihre Diplomfeiern, die nicht nur von den Lehrabgängerinnen, sondern auch von deren Chefs und Angehörigen gerne und mit hoher Beteiligung besucht werden.

Blick in die GV der Region Mitte (vormals Sektion Bern-Impuls) geleitet von Kuno Mathis

An der Generalversammlung des Zentralverbandes blieb «kein Stein mehr auf dem anderen». Präsident Alex Mächler berichtete über ein reich befrachtetes Verbandsjahr, da die Neuorganisation eine Menge Kleinarbeit bedeutete, bei der Mächler auf die Unterstützung seines fleissigen Kreativteam zählen konnte – «alleine hätte ich das gar nie geschafft», meinte er. Mit zu seinen persönlichen Pflichten hätten auch viele Einzelgespräche gehört, mit Mitgliedern, Interessierten, befreundeten Verbänden, Behörden, Amtsstellen, Schulen und – besonders wichtig – mit den Sponsoren. «Ich habe für die neue Marschrichtung des Verbandes nicht nur gute Feedbacks bekommen» kommentierte Mächler, «sondern auch sehr viele nützliche Inputs und Meinungen, die in dieser oder jener Form laufend in die Arbeiten des Kreativteams eingeflossen sind».

An der GV 2012 wurde die Namensänderung des VFS in Imaging Swiss beschlossen

Neben diesen Bestrebungen für die Neuausrichtung des Verbandes stand für den Präsidenten auch noch das Tagesgeschäft an, mit nicht minder wichtigen Aufgaben, zum Beispiel der immer noch pendenten Problematik des Passbildes. «Nach ausführlichen Abklärungen, Vorstössen beim Schweizerischen Gewerbeverband sowie auch dem Schweizerischen Gemeindeverband und vor allem nach einer ernüchternden Umfrage unter den Verbandsmitgliedern des VFS, aber auch bei anderen uns verwandten Verbänden, kam die Arbeitsgruppe Ausweisbild zum Schluss: Der Zug ist abgefahren und es ist nichts mehr zu machen! Wir können froh sein wenn wir in Zukunft teilweise noch Bilder für Identitätskarten machen dürfen» resümiert Mächler in seinem Jahresbericht. Eine ernüchternde Feststellung, nach all dem Aufwand der während Jahren auch schon von den drei (!) Vorgängern des jetzigen Präsidenten betrieben wurde. So gibt es immer wieder Rückschläge, auch wenn das letzte Jahr für den Präsidenten und den Verband insgesamt eine fast ungetrübte Erfolgsstory ist.

Das wohl wichtigste Traktandum war ein Set von Statutenänderungen, von denen ein Punkt die Namensänderung des Verbandes war. Das Terrain hierzu war gut vorbereitet, weil diese Frage zuvor in den Sektionsversammlungen zur Abstimmung kam und dort schlank durchging. Und auch jetzt an der GV des Zentralversammlung gab es weder Fragen dazu noch irgendeine Opposition, obwohl der neue Name «Imaging Swiss.ch» sprachlich fragwürdig ist und grosse Verwechslungsgefahr mit dem Lieferantenverband «imaging.ch» besteht. Neu ist auch, dass aus den früheren Sektionen nun Regionen geworden sind:

• «Region Nord» (bisher «Sektion Zürich») für die Mitgliederkantone Aargau, Uri, Schwyz, Nidwalden, Obwalden, Zug, Glarus, Graubünden, St.Gallen, Appenzell Inner- und Ausserrhoden, Thurgau, Schaffhausen und Zürich,

• «Region Mitte»  (bisher «Sektion Bern-Impuls») für die Kantone Luzern, Solothurn, Jura, Bern, Wallis sowie Baselstadt und Baselland

• «Region Süd» (bisher «Sektion Tessin») für den Kanton Tessin sowie die

• «Region West»  (bisher «Sektion Romande») die sich zur Zeit noch in der Planungsphase befindet mit den Kantonen, Fribourg, Neuenburg, Waadt und Genf.

Der Präsident zeigte sich sehr erfreut über das Ergebnis: «Ich bin überglücklich! Das Ja zu unserem bisherigen Effort zeigt, dass die Mitglieder vorbehaltlos hinter den Ideen des Vorstandes und des Kreativteams stehen, dass die bisherige Marschrichtung stimmt und dass wir den Verband mit einem modernen Auftritt und spannenden Angeboten auch für Neumitglieder attraktiv gestalten können» sagte Alex Mächler gegenüber Fotointern.ch.

Alex Mächler präsentierte dem Plenum danach eine Reihe von Projekten, die zur Realisierung angedacht sind, und die tatsächlich auf ein neues und sehr breites Leistungsspektrum des Verbandes hinweisen. Mit Hilfe eines Fragebogens wurde die Meinung der Mitglieder dazu eingeholt, denn alle diese interessanten Vorhaben werden sich wohl kaum kurz- oder mittelfristig realisieren lassen.

Die Teilnehmer der Generalversammlung 2012, auf originelle Weise mit dem Oktokopter fotografiert. (Foto: Stefan Klopfenstein/Benjamin Josi)

In der Pause entstand die traditionelle Gruppenaufnahme – diesmal jedoch auf eine recht unübliche Art und Weise. Stefan Klopfenstein und sein Partner Benjamin Josi von 3element-pictures.ch führten ihren Octokopter vor, ein Hubschrauber-ähnliches Fluggerät, an dem eine ferngesteuerte Canon 5D befestigt war und die illustere Schar von Berufskollegen aus windiger Höhe fotografierte. Mit einer Spiegelreflexkamera beladen verfügt der Fotoheli über eine Einsatzdauer von etwa sechs Minuten und eine Maximalhöhe von etwa 100 Meter, danach muss der Akku gewechselt werden. Von der 12-Kanal Fernsteuerung werden deren acht belegt, um den Heli zu steuern, die Kamera zu bewegen und auszulösen. Zudem wird ein Livebild auf eine Betrachterbrille übertragen, so dass Aufnahmerichtung und Bildausschnitt sehr genau bestimmt werden können. Dennoch ist – vor allem bei Videoaufnahmen – der Einsatz von zwei Personen angezeigt, einem Piloten und einem Fotografen, um Fluggerät und Kamera gleichermassen unter Kontrolle zu haben. Idealer Einsatzzweck sind vor allem Architektur- und Landschaftsaufnahmen, aber auch grosse Übersichten von Veranstaltungen und Aufnahmen in unzugänglichem Gebiet. Ein spannendes Video dazu finden Sie auch hier.

In personeller Hinsicht gab es an der diesjährigen GV wenig Veränderungen. Vorstand und Kreativteam haben sich im vergangenen Jahr mehr als bewährt, doch stand ein Ersatz für Peter Schmid an, der etwas kürzer treten und sich künftig vor allem schulischen Aktivitäten widmen will. An seine Stelle neu in den Vorstand kommt Rolf Sutter, der für das grafische Erscheinungsbild von Imaging Swiss und die Verbands-Webseite verantwortlich ist. Die grossen Verdienste Peter Schmid und Martin Leuzinger in der Region Mitte wurden entsprechend gewürdigt, und beide wurden mit einer Ehrenmitgliedschaft ausgezeichnet.

Zwei verdienstvolle Ehrenmitglieder: Links Peter Schmid (mit Lisbeth Grimm) und rechts Martin Leuzinger (mit Kuno Mathis)

Unter den Anträgen wurde die Unterstützung des neu gegründeten Vereins Fotohistory.ch heftig diskutiert. Einerseits zeigte sich bei den Voten die Unterstützungsbereitschaft dieser wertvollen Archivarbeit von Heiri Mächler über die Geschichte des Fotohandels in der Schweiz, anderseits waren viele Mitglieder der Meinung, man solle alle verfügbaren finanziellen Mittel in Projekte der Zukunft stecken. Die Abstimmung zeitigte dann ein positives Ergebnis mit einem angemessenen Unterstützungsbeitrag für die Aufarbeitung des archivierten Materials.

Der interessante Verbandstag endete mit einem genüsslichen Apéro, der zu vielen Gesprächen und Diskussionen Gelegenheit bot. Dialoge, die wichtig sind, und die auch der Verband Imaging Swiss.ch künftig mit gestrafften Segeln intensiv pflegen wird.

Urs Tillmanns

Beachten Sie für weitere Informationen die Webseite www.imagingswiss.ch.

 

 

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