Urs Tillmanns, 13. Dezember 2016, 09:00 Uhr

Sigma sd Quattro H mit neuem Sensor schnellem Hybrid-Autofokus

Sigma bringt im Januar 2017 die schon seit längerem angekündigte sd Quattro H mit einem neuen Foveon-Sensor und schnellem Autofokus mit Phasen- und Kontrastmessung. Das neue Topmodell der sd Quattro-Reihe ist für Sigma SA-Objektive konzipiert und speichert die Bilddaten im DNG-Format ab. Neu ist ein spezieller DC-Crop-Modus sowie ein Monochrom-Programm mit sw-Filtereffekten.

 

Sigma präsentiert das neue Modell «sd Quattro H» mit dem neu entwickelten Foveon-X3-QuattroDirektbildsensor im APS-H-Format mit 51-Megapixel-äquivalenter Auflösung. Die neue Kamera wurde bereits im Februar 2016 vorangekündigt (Fotointern berichtete). Sie ist mit dem Sigma SA-Objektivanschluss ausgestattet und speichert die Bilddaten im DNG-Format ab, womit sie mit der Bildbearbeitungs-Software von anderen Anbietern kompatibel ist. Der DC-Crop-Modus der Kamera, der automatisch aktiviert wird, sobald DC-Objektive angeschlossen werden, ermöglicht es einem, seine Objektivpalette voll ausnutzen.

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Neuer Foveon-X3-Quattro-Direktbildsensor und neue Engine

Wie schon frühere Foveon-Sensoren von Sigma ist auch der neue X3-Quattro-Direktbildsensor mit drei unterschiedlich tief ins Silizium eingebettete Schichten mit Fotodioden versehen, die jeweils einer der RGB-Farben zugeordnet sind. Der Foveon-X3Quattro-Direktbildsensor braucht keinen Tiefpassfilter, um Bildstörungen zu korrigieren, die bei einer konventionellen Farbfilteranordnung entstehen. Der Sensor hat eine Gewichtung von 1:1:4 in Bezug auf die Anzahl roter Megapixel in der unteren, grüner Megapixel in der mittleren und blauer Megapixel in der oberen Schicht. Die durch die obere Schicht erfassten Helligkeitsdaten überträgt er auf die mittlere und untere Schicht.

Die Sigma sd Quattro H wartet mit einem neu entwickelten Sensor im APS-H Format (26,7 x 17,9mm) auf. Er besitzt in seiner oberen Schicht 25,5 Megapixel, was insgesamt etwa 51 Megapixeln bei herkömmlichen Farbfiltergittersensoren entspricht. Dieser grössere Sensor hebt die Foveon-Bildqualität auf ein neues Level und liefert detailliertere Bilder als je zuvor.

Der TRUE III (Three-layer Responsive Ultimate Engine) ist der speziell konzipierte Bildverarbeitungsprozessor für den Foveon-X3-Quattro-Direktbildsensor. Durch den Einsatz von zwei TRUE-III-Prozessoren kann die Kamera zudem die Daten aus dem Foveon-X3-Quattro-Direktbildsensor mit hoher Geschwindigkeit verarbeiten.

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14-bit RAW-Daten im DNG-Format

Die vom Foveon-X3-Quattro-Direktbildsensor erfassten Lichtinformationen werden im RAW-Format gespeichert. Die Nutzung einer 14-bit-Signalverarbeitung (16’384 Gradationen) zur Konvertierung des analogen Ausgabesignals in ein digitales, ergibt Bilddaten mit feinen Tonwertabstufungen und natürliche Tonwerte des Originalmotivs. RAW-Daten nutzen eine verlustfreie Komprimierung, die vor Bildinformationsverlust schützen. Neben dem originalen Sigma RAW-Format (X3F) ist nun auch das von Adobe entwickelte und weit verbreitete DNG-Format (Digital Negative) verfügbar. Die Bilder können nicht gleichzeitig im DNG- und JPEG-Format aufgenommen werden. Hingegen kann die Kamera RAW-Daten (X3F-Dateien) direkt und ohne PC in JPEGs umwandeln.

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Neuer «Super-Fine-Detail»-Belichtungs- und DC-Crop-Modusmodus

Mit dem neuen «Super-Fine-Detail-Belichtungsmodus» (SFD) resultieren beim Druck auf den Auslöser sieben unterschiedliche Belichtungen, die als RAW-Daten im Dateiformat X3I abgespeichert werden. Aus diesen Daten kann der Nutzer mit der Sigma Photo Pro Software rauschfreie Bilder mit einem besonders grossen Dynamikumfang erstellen. Zudem lassen sich aus jeder X3I-Datei individuelle X3F-Dateien erzeugen.

Wird ein DC-Objektiv an die Sigma sd Quattro H angesetzt, schaltet sie automatisch in den DC-Crop-Modus. Bei eingeschaltetem DC-Crop-Modus entspricht der Bildwinkel des angesetzten Objektivs dem eines mit 1,5-mal längerer Brennweite und die Anzahl der aufnehmenden Pixel wird reduziert. Der DC-Crop-Modus kann auch manuell an- oder ausgeschaltet werden. Mit angesetztem DG-Objektiv und eingeschaltetem DC-Crop-Modus deckt der LCD-Monitor und der Sucher automatisch das APS-C-Format ab, was die Motivgestaltung vereinfacht.

 

Dedizierte Sigma Photo Pro Software

Die Sigma-eigene Software «Photo Pro» ermöglicht eine intuitive Verarbeitung von RAW-Daten. Der Benutzer passt einfach seine Aufnahmen mittels den horizontal angeordneten Schieberegler an, um Bilder zu schaffen, die seiner Vision entsprechen. Zudem wandelt die Software X3I-Dateien, die im Modus Super-Fine-Detail aufgenommen wurden, in hochaufgelöste, rauscharme Bilder mit hohem Dynamikumfang um. Vielfältige Modi ermöglichen dem Benutzer, die feinen Töne und Tonwertabstufungen des Bildsensors optimal auszuschöpfen, um beispielsweise monochrome Bilder mit optimaler Tiefenzeichnung zu schaffen.

Die Sigma «Capture Pro» ermöglicht dem Fotografen an der mit einem USB-Kabel verbundenen Kamera über einen PC Blendenwert, Verschlusszeit und andere Einstellungen zu steuern und auszulösen. Der Fotograf kann direkt auf dem LCD-Monitor die Belichtungskorrektur, den Weissabgleich, die Farbeinstellung und das Seitenverhältnis der Aufnahmen bearbeiten. Die mithilfe der Software aufgenommenen Bilder können auf die SD-Karte der Kamera, auf den Computer oder auf beide gleichzeitig gespeichert werden. Darüber hinaus ermöglicht die Software kontinuierlich eine festgelegte Anzahl von Fotos aufzunehmen.

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Kombination von zwei Autofokus-Methoden

Der Phasen-AF ist hinsichtlich der Geschwindigkeit von Vorteil, während der Kontrast-AF präziser arbeitet. Die Kombination dieser beiden Autofokus-Methoden in einem einzigen System bringt in vielen Fällen eine schneller und präzisere Scharfeinstellung. Der Single-AF-Modus ist für allgemeine Aufnahmen statischer Motive optimal, während der Schärfenachführungs-AF-Modus sich ideal dazu eignet, ein bewegtes Objekt in den Fokus zu nehmen. In letzterem Modus leistet ein halb durchgedrückter Auslöser, dass der Autofokus kontinuierlich arbeitet. Gleichzeitig ist der Bewegungprädiktions-AF in Betrieb, um eine noch präzisere Autofokussierung sicherzustellen. Zudem ist eine Vielzahl weiterer AF-Betriebsarten verfügbar. Im 9-AF-Felder-Modus kann der Fotograf unter neun AF-Messfeldern wählen. Der Frei-Beweglich-AF-Modus ermöglicht dem Fotografen, das AF-Messfeld exakt an die gewünschte Position zu bewegen. Der Gesichtserkennungs-AF-Modus erkennt Gesichter und nimmt vorrangig diese in den Fokus. Das in das Kameragehäuse integrierte AF-Hilfslicht ermöglicht den Einsatz des AFs selbst bei schlechten Lichtverhältnissen.

Die Fokus-Peaking Funktion legt im Sucher eine farbige Umrandung (weiss, schwarz, rot oder gelb) um die Person oder das Objekt, um eine schnelle Bestätigung des Motivs im Fokus zu ermöglichen.

 

Serienbild-Modus für bis zu 8 Bilder im RAW-Format

Die Geschwindigkeit und der Speicher des DDR III sind etwa doppelt so gross wie bei dem der Sigma dp-Quattro-Serie. Dadurch kann die Sigma sd Quattro im Serienbild-Modus bis zu 8 RAW-Bilder (X3FDateien) der Grösse «High» aufnehmen. Die Sigma sd Quattro erreicht durch schnelle Datenübertragung und -verarbeitung eine Serienbild-Geschwindigkeit von bis zu 4,4 Bilder pro Sekunde. (4,8 Bilder pro Sekunde im DC-Crop-Modus). Als zusätzliche Option unter Verwendung der Grösse Low bietet die Sigma sd QuattroH eine mögliche Serienbildgeschwindigkeit von 6,2 Bilder pro Sekunde und Serienbildaufnahmen von bis zu 16 Bilder in Folge. (6,8 Bilder pro Sekunde im DC-Crop-Modus.)

 

Seitenverhältnis einstellbar

Um unterschiedlichen Bildgestaltungsbedürfnissen gerecht zu werden, sind sechs verschiedene Seitenverhältnisse verfügbar, darunter 3:2 (Standard), 1:1 (quadratisch), 21:9 (ähnlich einer Kinoleinwand) sowie 7:6 (ähnlich dem Format von 6×7 Mittelformatkameras). Wenn der Fotograf ein anderes Seitenverhältnis als 3:2 verwendet, kann er einen schwarzen oder halbtransparenten Rahmen auswählen. Das Seitenverhältnis der Bilder, die als RAW-Daten (nicht als DNG-Dateien) aufgenommen wurden, kann auch im Nachhinein in der Software Sigma Photo Pro geändert werden.

 

Hochauflösender elektronischer Sucher

Der mit 2,36 Megapixeln hochauflösende elektronische Sucher bietet eine nahezu 100%-ige Sucherabdeckung und den Vergrösserungsfaktor 1,09. Der Sucher beinhaltet drei Linsen, von denen die vorderste eine Spezialbeschichtung besitzt, was ein klares Sichtfeld gewährleistet. Mit dem Schalter neben dem Sucher kann der Fotograf zwischen der Anzeige des Bildes im Sucher und auf dem Monitor wechseln. Im AUTO-Modus wechselt die Kamera automatisch zum Sucherdisplay, sobald der Benutzer durch den Sucher schaut, andernfalls auf den Monitor.

Für eine noch bequemere Handhabung lassen sich viele Funktionen wie Aufnahmeeinstellungen, Gitternetzlinien, elektronischer Wasserwaage, Zoom, Focus-Peaking und mehr direkt über den elektronischen Sucher steuern.

Zusätzlich zum 3.0 Zoll grossen TFT-LCD-Monitor mit 1,62 Megapixel bietet die Kamerarückwand eine LCD-Anzeige, welche die Anzahl verbleibender Aufnahmen auf der SD-Karte, Verschlusszeit, Blendenwert, ISO-Einstellung und mehr anzeigt. Diese zusätzliche LCD-Anzeige ermöglicht es, gleichzeitig das Livebild und die wichtigsten Einstellungen anzusehen. Zwischen den LCDs und dem Schutzglas, das beide abdeckt, befindet sich eine Lage aus einem speziellen Material. Zudem kann in den Sucher eine elektronische Wasserwaage eingeblendet werden.

 

Robustes Gehäuse: Staub- und spritzwassergeschützte Konstruktion

Die Oberfläche und der Rahmen des Kameragehäuses bestehen aus einer robusten Magnesiumlegierung. Zudem dichten diverse O-Ringe und Dichtungsmaterial Schalter und Nahtstellen effizient ab, um das Eindringen von Staub und Feuchtigkeit zu verhindern. Um zu verhindern, das Staub und Schmutz ins Gehäuseinnere gelangen, ist das Bajonett mit einem Staubschutz aus optischem Glas ausgestattet.

 

Intuitive Benutzeroberfläche

Mit der Quick-Set-Taste neben dem Auslöser kommt man direkt in das Quick-Set-Menü, mit dem acht häufig genutzte Funktionen, darunter Seitenverhältnis, ISO, Weissabgleich und Farbmodus angepasst werden können. Hier kann der Fotograf die gängigsten Einstellungen direkt vornehmen, während er weiterhin durch den Sucher blickt. Der beliebig konfigurierbare LOCK-Schalter verhindert, dass versehentlich Tasten gedrückt werden. An der Rückwand der Kamera, nahe der Multifunktionstaste, befinden sich mehrere Bedienelemente für häufig genutzte Funktionen. Sie lassen sich leicht mit dem Daumen der rechten Hand bedienen und umfassen die Tasten für Menü, AF-Feld sowie die AEL-/AF-Taste samt Hebel.

 

Hochaufgelöste Bilder in der Dateigrösse «Super-High»

Um eine breite Palette von Benutzerbedürfnissen abzudecken, bieten die sd Quattros zahlreiche Dateigrössen. Bei Verwendung der High-Dateigrössen wird das volle Potenzial des Bildsensors genutzt, während die Verwendung der kleineren Dateigrössen die Anzahl der möglichen Aufnahmen erhöht. In Verbindung mit beiden Dateigrössen kann die Kamera simultan RAW- und JPEG-Daten erzeugen. Zusätzlich kann die Kamera JPEG-Dateien in der Grösse S-Hi erstellen, die sich für Grossformat-Drucke eignen, sowie Dateien der Grösse S-Lo, die ideal für die Veröffentlichung im Internet sind.

 

Weissabgleich und Farbeinstellungen

Ein neuer Algorithmus erhöht die Präzision des automatischen Weissabgleichs und optimiert sogar den Weissabgleich in Bildern mit verschiedenen Lichtquellen. Der Auto-Modus (Lichtquellen-Priorität) lässt die Farbe der Lichtquellen für noch mehr Atmosphäre intakt, während es der Auto-Modus (Voreinstellung) der Kamera überlässt, den Weissabgleich automatisch anzupassen. Insgesamt gibt es zwölf Modi für den Weissabgleich, darunter drei Benutzer-Einstellungen. Der Weissabgleich kann auch auf Basis des jeweiligen Bildes angepasst werden und die Farbtemperatur lässt sich in Kelvin einstellen. Darüber hinaus kann jeder Weissabgleich-Modus feinabgestimmt werden. Dies ermöglicht eine genaue Korrektur des Weissabgleichs sowie kreative Filtereffekte.

Mit den Farbeinstellungen können Farbtöne und Kontrast so angepasst werden, wie sie am besten zum jeweiligen Motiv passen. Zur breiten Palette der Farbeinstellungen gehören Cinema, wobei die Sättigung reduziert und Schatten für einen filmartigen Effekt betont werden, sowie Sunset Red (Sonnenuntergangs Rot), wobei die Rottöne für eindrucksvolle Sonnenuntergangsfotos verstärkt werden. Mit diesen Farbeinstellungen wird künstlerischer Ausdruck einfacher denn je. Einige der Farbmodi stehen bei der Verwendung von DNG nicht zur Verfügung

 

Monochrom-Optionen

Mit dem Filtereffekt kann der Kontrast so geändert werden, als seien die Bilder bereits mit einem Farbfilter für Schwarzweiss-Fotografie aufgenommen worden. Über den Tönungseffekt können monochromen Fotos warme, kalte, Sepia- und weitere Farbtöne hinzugefügt werden, um das Motiv kreativ hervorzuheben. Die Sigma Photo Pro ermöglicht einen optimalen Monochrome-Prozess der RAW-Daten ohne jegliche Farb-Prozess.

 

Speichermedien

Die Kamera ist mit kompakten und transportablen SD-, SDHC- und SDXC-Karten kompatibel. Sie bietet den UHS-I Standard. Damit können grosse Datenvolumen mit hohem Tempo aufgenommen werden. Die sd Quattro ist auch Eye-Fi kompatibel, was die kabellose Übertragung von Bildern auf PCs, Smartphones und weitere Geräte ermöglicht.

 

Die Sigma sd Quattro H soll ab Januar 2017 verfügbar sein und in der Schweiz CHF 2295.00

Die technischen Daten finden Sie hier als pdf .

Weitere Informationen gibt es unter www.sigma-foto.de

Sigma-Produkte werden in der Schweiz vertrieben durch

Ott + Wyss AG
CH-4800 Zofingen
Tel. 062 746 01 00

 

Lesen Sie auch
«Zwei spiegellose Systemkameras von Sigma: sd Quattro und sd Quattro H» Fotointern, 24.02.2016

 

Ein Kommentar zu “Sigma sd Quattro H mit neuem Sensor schnellem Hybrid-Autofokus”

  1. Ich habe gelesen, dass man die sd Quattro H seit Weihnachten vorbestellen kann und dass sie dann eben ab Januar von Sigma geliefert wird.

    Und ich muss sagen, dass mich diese Systemkamera mit dem APS-H-Sensor schon sehr reizt. Gut möglich, dass ich mein Weihnachtsgeld und etwas mehr darin investieren werde.

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