Redaktion, 26. September 2022, 07:59 Uhr

26. vfg Nachwuchsförderpreis: Bilder, Preisträger und eine Ausstellung

Die «vereinigung fotografischer gestalter*innen» (vfg) ist einer von mehreren Verbänden für Fotoschaffende in der Schweiz und verleiht jährlich den «vfg Nachwuchsförderpreis». Der 1996 ins Leben gerufene Preis richtet sich an junge Fotoschaffende (unter 39), die in der Schweiz wohnen. Mit dem Preis soll der fotografische Nachwuchs gefördert und dessen Arbeiten einem breiten Publikum gezeigt werden.
Jährlich wird dazu eine neue fünfköpfige Jury bestimmt, die anhand eingereichter Arbeiten zehn Fotografen für die finale Preisfindung auswählt. (Die Shortlists mit den jeweils zehn Finalistinnen und Finalisten dieses Jahres und der vergangenen Jahre sind online zu sehen.) Die Arbeiten der zehn Fotoschaffenden, die es ins Finale schaffen, werden ausgestellt und in einem gedruckten Katalog veröffentlicht.

Die diesjährige Ausstellung findet – wie schon 2021 – dieses Jahr im «IPFO Haus der Fotografie» in Olten statt. Präsentiert werden dort die Arbeiten der Preisträger sowie jene der anderen Finalisten. Darüber hinaus werden als «Coups de Coeur» (Glückstreffer) noch eine weitere Arbeiten gezeigt. Die Ausstellung dauert vom 22. September bis zum 22. Oktober 2022 und ist mittwochs bis sonntags geöffnet.

 

Die Preisverleihung fand im Rahmen der Vernissage zur Ausstellung «26. vfg Nachwuchsförderpreis» im IPFO (International Photo Festival Olten) – Haus der Fotografie statt. (Foto: Gian Vaitl)

 

Die Preisträger

Am Donnerstagabend, dem 22. September 2022, wurden die Preisträger des 26. vfg Nachwuchsförderpreis verkündet und die Preise verliehen.
Matthieu Croizier wurde für seine Arbeit «Everything goes dark a little further down» mit dem ersten Preis ausgezeichnet, der seit vielen Jahren von Keystone-SDA gesponsert wird. Mathilda Olmi wurde mit ihrer Arbeit «Rosa Canina» Zweite und Laure Alabatou Reina Huguet mit der Arbeit «Ailleurs, Ailleurs» Dritte. Diese Preise werden von den Verbänden vereinigung fotografischer gestalter*innen (vfg), Schweizer Berufsfotografen und Filmgestalter (SBF) und der Union Suisse des Photographes Professionels (USPP) gesponsert. Den «Prix sept» hat Matthis Kleeb mit seiner Arbeit «Africa’s Last Colony» gewonnen.

 

Matthieu Croizier (1. Preis): aus der Serie «Everything goes dark a little further down»
 
Matthieu Croizier (*1994), lebt und arbeitet in Lausanne. Der schweizer-französische Fotograf ist Absolvent des Bachelorstudiengangs Fotografie an der ECAL (Ecole cantonale d’art de Lausanne). Er hat an zahlreichen Gruppenausstellungen teilgenommen und wurde bereits mit verschiedenen internationalen Preisen ausgezeichnet (Carte Blanche Students 2020 von Paris Photo; Futures Talents 2021; Ones to Watch 2021 des British Journal of Photography).
Sein Projekt untersucht das Konzept der gewöhnlichen Monstrosität, indem es die Grenzen zwischen dem, was als normal und abnormal gilt, auflöst und den Körper als primäres Material verwendet.

 

Mathilda Olmi (2. Preis): aus derSerie «Rosa Canina» 
 
Mathilda Olmi (*1991), lebt und arbeitet in Lausanne. Sie schloss im Jahr 2015 ihr Studium am Centre d’enseignement professionnel de Vevey (CEPV) ab und veröffentlichte 2022 ihr Buch «Rosa Canina» bei Editions FP&CF. Das Projekt vereint intime Porträts, Aktfotografien und Stillleben und lädt dazu ein, die Art und Weise, wie wir weibliche Körper zeigen und betrachten, zu hinterfragen.
Seit mehreren Jahren engagiert sie sich in verschiedenen Formen des feministischen Kampfes und möchte diese Stimme heute durch ihre plastische Arbeit weitertragen. So hat sie Frauen in ihrem Umfeld vorgeschlagen, sich über ihre Beziehung zu ihrem Körper zu äussern.
 

 

Laure Alabatou Reina Huguet (3. Preis): aus der Serie «Ailleurs, Ailleurs»

Laure Alabatou Reina Huguet (*2000), lebt und arbeitet in Yverdon-les-Bains. Die schweizerisch-senegalesische Fotografin schloss im Jahr 2020 ihre Ausbildung zur Fotografin am Centre d’enseignement professionnel de Vevey (CEPV) mit einem Diplom in visueller Kommunikation ab und hat in Paris bei Bilal El Kadhi ein Praktikum im Bereich Modefotografie absolviert. Ihre gemischte Herkunft stellt sich als grundlegendes Element ihrer künstlerischen Arbeit dar.
Sie ist eine Mischlingsfrau, und doch ist es noch nicht lange her, dass sie sich mit diesem Begriff auseinandergesetzt hat. «Mischling» ist eine Mischung aus zwei verschiedenen Bevölkerungsgruppen. «Métisse» könnte einfach die Tatsache beschreiben, dass eine Person eine Mischung aus zwei anderen ist, aber im allgemeinen Sprachgebrauch ist damit vor allem die Frucht zweier unterschiedlicher ethnischer Gruppen gemeint.
 

Matthis Kleeb (Prix sept)

Matthis Kleeb (*1987), lebt und arbeitet in Zürich und Oslo. Der Schweiz-Norweger ist Fotojournalist und Soziologe. Seit er 2017 sein Studium in Soziologie abgeschlossen hat, arbeitet er als freiberuflicher Fotograf mit dem Ziel, einen soziologischen Ansatz in seiner dokumentarischen Arbeit zu inkludieren, um vernachlässigte soziale Themen zu kontextualisieren und zu visualisieren.
Die Westsahara ist von Marokko besetzt, seit sie bis 1975 eine spanische Kolonie war. Eine 2500 Kilometer lange, mit Landminen versehene Grenzmauer trennt mehr als 170 000 Saharauis von ihrer Heimat in der Westsahara.

 

Die zehn Finalisten

 

Die zehn Finalisten des 26. vfg Nachwuchsförderpreises bei der Preisverleihung im IPFO Haus der Fotografie (Foto: Gian Vaitl)

 

Liste der zehn Finalisten:

Aline Bovard Rudaz
Laure Alabatou Reina Huguet (3, Platz)
Lea Kunz
Marvin Jumo
Mathilda Olmi (2. Platz)
Matthieu Croizier (1. Platz)
Matthis Kleeb (Prix sept)
Rebecca Bowring
Sabine Hess
Thomas Annaheim Lambert

 

Aline Bovard Rudaz (Shortlist): aus Serie «Invisible Violenc»

 

Lea Kunz (Shortlist): aus der Serie «Naktat»

 

Marvin Jumo (Shortlist): «Caroline» aus der Serie «So banal als auch aussergewöhnlich»

 


Rebecca Bowring (Shortlist): aus der Serie «Knowing Thunder Gives Away What Lightning Tries to Hide»

 

Sabine Hess (Shortlist): «like trees» aus der Serie «You Felt the Roots Grow»

 


Thomas Annaheim Lambert (Shortlist): aus der Serie «un Planet»

 

Ausstellung: 26. vfg Nachwuchsförderpreis
22. September – 22. Oktober 2022

IPFO Haus der Fotografie
Kirchgasse 10
4600 Olten

Mittwoch bis Freitag von 14 bis 18 Uhr
Samstag und Sonntag von 11 bis 17 Uhr

 

Coups de Coeur

Zusätzlich zur Nachwuchsförderpreisausstellung sind weitere Arbeiten unter dem Motto «Coups de coeur» ausgestellt. Es sind Arbeiten von 14 Fotoschaffenden, die immer wieder eingereicht haben und es bis in die Shortlist geschafft haben, aber eben nur in die Shortlist: 

Liste der Ausstellenden:

Alessia Olivieri
Calypso Mahieu
Christelle Boulé
Etienne Francey
Frederik van den Berg
Francesco Pennacchio
Helen Wiona Röhrig
Kelly Rickards
Léonie Marion
Maciej Czepiel
Marcel Rickli
Pedro Rodrigues
Zoé Aubry
Zsofia Daniel

 

 

Zsofia Daniel (CC): Aus der Serie «’31»

 

Pedro Rodrigues (CC): Aus der Serie «Bom Dia Zermatt»

 

Marcel Rickli (CC): Aus der Serie «Lausitzer Braunkohlerevier»

 

Calypso Mahieu (CC): Aus der Serie «Cybercondria»

 

Helen Wiona Röhrig (CC): Aus der Serie «Ed and I»

 

 

Alessia Olivieri (CC): Aus der Serie «Fai la Brava»

 

 

Zoé Aubry (CC): Aus der Serie «Noms Inconnus»

 

 

Léonie Marion (CC): Aus der Serie «Surfaces Réliques»

 

 

Kelly Rickards (CC): Aus der Serie «Swiss Cowboys»

 

Christelle Boulé (CC): Aus der Serie «Through Glass»

 

Etienne Francey (CC): Aus der Serie «Tritium»

 

Francesco Pnnacchio (CC): Aus der Serie «Unlike Flowers, She won’t Come back with Spring»

 

Frederik van den Berg (CC): Aus der Serie «What is Dutch» 

 

Maciej Czepiel (CC): Aus der Serie «What’s in Front of»

 

 

Weitere Infos

vfg Nachwuchsförderpreis  (Website des NWFP) mit den Finalisten und Infos zur Ausstellung

vfg (Website des Verbands)

IPFO Haus der Fotografie (Website des Ausstellungsortes)

 

IPFO Haus der Fotografie Olten: IPFO steht für das stattfindende «International Photo Festival Olten» und wurde vom 2017 gegründeten Verein IPFO alle alle durchgeführt.
Das Verein IPFO ist seit der Gründung 2017 ein bedeutendes und qualitativ hochstehendes Foto-Festival. Der Event lockt alle 2 Jahre nationales wie internationales Publikum nach Olten. Es besteht aus Ausstellungen, Vorträgen, Seminaren, Workshops und Photowalks. Zu den Ausstellenden gehör(t)en Fotoschaffende von internationelm Rang und Namen.
Das Haus der Fotografie wurde 2021 eröffnet und konnte in den ersten 12 Monaten bereits fast 12´000 Besucher zu den diversen Ausstellungen begrüssen. Ausgestellt wurden Fotos von Magnum Photos,  des «World Press Photo»-Awards und die Arbeiten des Regisseurs und Oscarpreisträger David Lynch sowie die des Musikers Bryan Adams. 

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