Urs Tillmanns, 8. Juli 2010, 15:00 Uhr

Samsung NX10: Kameratest von Ludwig Büchel (4)

Ludwig Büchel aus Münchenstein ist fotografisch sehr engagiert und pflegt vor allem stimmungsvolle Landschaften, Umweltthemen und Nahaufnahmen. Dabei liebt er es, mit seiner Ausrüstung zu experimentieren und gewinnt dadurch eine breite perönliche Erfahrung. Zum Thema, welches er für diesen Kameratest wählte, wurde er von einer Filmszene inspiriert.

Mein Thema

Nach dem Besuch des Mittelalterfestivals Spectaculum im Drei Länder Garten in Weil am Rhein, Deutschland am 12. und 13. Juni 2010. Über «Umwege» kam ich schliesslich zu meinem Wettbewerbsbeitrag mit dem Thema Landschaft. Die ganze Szenerie, bereits spät am Abend und auf dem Heimweg, erinnerte mich stark an eine Schlüsselszene aus dem Film «Gladiator». Man sieht von Feldherrn Maximus nur die Hand wie er das Tor zur anderen Welt aufstösst, dann sanft über ein Kornfeld seine Hand führt und seine ermordete Familie wiedersieht, seine Lieben. Für mich als Autodidakt ist die Fotografie meine grosse Liebe und Leidenschaft, der ich mich voll und ganz widmen möchte, aber noch in diesem Leben. Für den Weissabgleich habe ich die automatische Korrektur von Picture Manager von Microsoft eingesetzt. Dazu verwendete ich die Samsung NX10 mit dem Objektiv 1:3.5-5.6/18-55mmm OIS, in verschiedenen Modi, hauptsächlich aber mit Programm P.

Das Gehäuse

Kompaktes, leichtes und ergonomisch ausgereiftes Gehäuse. Der Bedienkomfort für die Kameraeinstellungen und Funktionen sind übersichtlich und einfach angeordnet. Ein gutes Konzept das überzeugt.

Wechselobjektive

Die Objektive 1:3.5-5.6/18-55mm OIS, das Pancake 1:2.0/30mm und das Tele 1:1.4-5.6/50-200mm OIS, lassen sich einfach und in leichten Drehbewegungen auswechseln. Die leichte Bauweise und der Bereich von 18 bis 200mm decken alle relevanten Abbildungsbereiche ab um sich kreativ entfalten zu können.
Tipp: UV Filter einsetzen um Streulicht zu vermeiden und als Objektivschutz.

Interner Blitz

Liegt qualitativ einiges hinter dem externen Blitzgerät SEF 20A und sollte als Option nur dann genutzt werden, wenn nicht anderes zur Verfügung steht.

Externes Blitzgerät SEF 20A

Leichtes und praktisches Design, welches in seinen Funktionen und etwas Basiswissen über Blitzfotografie ganz gute Resultate erzielen lassen kann. Ich hatte aber auch den Eindruck, dass beim Auslösen Blitzstreulicht nach hinten geworfen wird. Das Batteriefach wird durch einfaches Entriegeln geöffnet. Darin haben zwei Batterie des Typs 1.5V-AA-Mignon-LR6 Platz.

Das Aufstecken des Blitzgerätes am Blitzschuh sollte sorgfältig ausgeführt werden und nach dem Entriegeln wieder vorsichtig vom Zubehörschuh zurückgezogen werden. Ansprechende Qualität und gutes Gesamtkonzept.

Elektronischer Sucher

Liefert verzerrende Suchbilder beim Schwenken und von der Auflösung her keine ideale Lösung für einen dauerhaften Gebrauch. Das Drehrad für die Dioptrien Feineinstellung für Brillenträger dreht harzig und mühsam.

Live View

Das grosse 3.0″ Amoled Display bietet eine hervorragende Auflösung und helle Darstellung was die Motivauswahl bei schwierigen Lichtverhältnissen sehr erleichtert. Ein ausgesprochenes Highlight.

Videofunktion

Filmsequenzen im HD Format und einer relevante Auflösung 1280 (16:9) sind möglich. Einfache Bedienung und Navigation durch die Menüführung, wo der Bildausschnitt mittels manuellen Drehens des Objektivs verändert werden kann. Solche «verspielte» Funktionen überzeugen mich weder in der Qualität noch in einer ansprechenden Funktionalität. Ich persönlich schätze mehr eine hohe Anfangslichtstärke bei Standardobjektiven als gut gestylte «Modeerscheinungen» wie eine halbherzige Filmfunktion. Für mich als visueller Gestalter bleibt das Fotografieren im Fokus. Filme erstellen ist daher ein ganz anderes Thema.

Aufnahmeformat

Zur Weiterverarbeitung eignet sich das RAW-Format am besten. Die andere Möglichkeit ist es in zwei Formaten gleichzeitig abzuspeichern z.B RAW und Superfein. Dieser Modus erspart das lange und umständliche Konvertieren ins JPG-Format mit der mitgelieferten Software RAW-Konverter 3. Je nach Verwendungszeck bietet sich hier eine gute Auswahl an verschieden kombinierbaren Aufnahmeformaten an.

Internes Fotolabor (Ausstattung)

Die Funktion, manueller Modus, mit dem praktischen Einstellrad zu drehen ist so einfach wie genial. Der Weissabgleich lässt sich damit gut und wirkungsvoll steuern durch das drehen im +/- Bereich. Zur Kontrolle erscheinen im Display eine Anzeige und ein kleiner sich bewegender schwarzer Pfeil womit die Helligkeit gesteuert werden kann. Klasse!

Diese sehr komfortable Bedienung überzeugt in einer einfachen Struktur die durch das Einstellrad beim Auslöser liegend, bedient wird. Eine durchdachte Navigation leitet durch die Verschiedenen Einstellmöglichkeiten, Programme und einfach gestrickten Funktionen.

Es zeichnet sich auch hier wieder eine angenehme Benutzerfreundlichkeit das gesamte innere Konzept aus. Auch hier gilt der Grundsatz; «Weniger ist mehr.» Gut gelöst!

Der eingebaute Bildstabilisator im Objektiv «OIS» am Objektiv per Regelschieber ein- und ausschaltbar, ist Ansichtssache. Die einen bevorzugen ihn im Objektiv, die anderen im Gehäuse. Der vordere, gerippte Ring an den Objektiven lässt sich drehen, aber ohne erkennbare Funktionsweise. Der Autofokus reagiert flüssig und schnell, jedoch je nach Priorität findet er keine genauen Fixpunkte zum anvisieren( z.B bei Wolkenaufnahmen). Was hervorzuheben ist, ist die bemerkenswerte gute Bildqualität die viel Gestaltungsfreiraum für die einzelnen Bedürfnisse offen lässt. Die ganze Ausstattung und das Zubehör (Filter, Fototasche, Objektive, Akkus und Blitzlicht) geben dem Ambitionierten wie Einsteiger der digitalen Fotografie eine solide, innovative und gute technische Ausrüstung, um seiner Kreativität freien Lauf zu lassen. Eine gut gelungene Kamera, die es gilt in all seinen Möglichkeiten zu entdecken.

Anhang

Wer allerdings hier eine Auflistung von technischen Details erwartet und Funktionsbeschreibungen bis ins unendliche, für den gibt es das «Quick Start» Manuel nachzulesen. Man entdeckt die Möglichkeiten einer Kamera in dem man sie auf vielfältige Weise im praktischern Einsatz ausprobiert, und da hat jeder andere Vorgehensweisen und Vorlieben, das umzusetzen. Zuviel Technik lenkt einfach ab. Ich gebe hier jeweils von mir gemachte Erfahrungen weiter die ich im Umgang mit der Systemkamera Samsung NX10 und dem optionalen Zubehör gesammelt habe subjektiv und ohne Gewähr wieder. Diese Kamera hat mich positiv überrascht.

Mein Fazit

Positiv Negativ
Gewicht der Kameraausrüstung Dioptrie Wählrad
Bildqualität kein schwenkbares Display
Bedienungskomfort Kein Manual in Italienisch
Amoled Display Batterie wird sehr warm
Optionales Zubehör Videofunktion
Batteriezeit Elektronischer Sucher
Kamera-Konzept Eingebauter Blitz
Gestalterische Möglichkeiten Konvertierung mit Software

Ich danke Herr Haueter von Samsung Zürich und Herr Tillmanns von Fotointern für das mir entgegengebrachte Vertrauen, für Sie die Systemkamera Samsung NX10 getestet haben zu dürfen.

Ludwig Büchel

Die Bewertung ist abgeschlossen

3 Kommentare zu “Samsung NX10: Kameratest von Ludwig Büchel (4)”

  1. Stimmungsvolle Fotos, doch weder finde ich das als test wenig geeignet.

    Was ist eine „HDMI Software“? Was für ein optischer Sucher? Gibt es so einen zum Aufstecken für das Weitwinkel-Pancake? Da die Kamera ohne Spiegel keinen optischen, sondern nur einen elektronischen Sucher hat.

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