Markus Zitt, 3. Januar 2011, 16:35 Uhr

Praxistest: Canon P-150 – ein Doku-Scanner für unterwegs

Der Canon ImageFormula P-150 ist ein mobiler Scanner, um Papiervorlagen für den E-Mail-Versand oder zur Archivierung schnell und bequem zu digitalisieren. Als mobiles Gerät kann der Scanner mitgenommen und an verschiedenen Orten oder gar unterwegs eingesetzt werden. Und wird er nicht gebraucht, lässt er sich klein zusammengeklappt in einer Schublade verstauen.

Der P-150 für Windows bzw. der P-150M für Mac ist ein Dokumentenscanner und damit ein nützliches Gerät im Rahmen von Büroarbeiten – unabhängig davon, ob diese privater, geschäftlicher oder schulischer Art sind. Mit dem Scanner lassen sich Briefe, Rechnungen, Visitenkarten, Formulare, Dokumente, Handouts von Vorträgen und auch Zeitschriftenseiten bis zum DIN A4-Format im Nu digitalisieren.

Wozu scannen? Heute ist doch alles digital.

Auch wenn heute Vieles in elektronischer Form kommuniziert und versandt wird, so ist Papier keinesfalls aus dem Alltag verschwunden. Immer wieder wird man damit konfrontiert, etwas, das in Papierform vorliegt, rasch per E-Mail zu versenden (z.B. ein unterschriebenes Formular oder eine Skizze).

Digital archivieren: Gescannte Dokumente lassen sich als digitale Fotokopien einfach und platzsparend archivieren und somit bei Bedarf mit einer Dokumentenverwaltung rasch wieder finden. Als durchsuchbare PDFs lässt sich eine bestimmte Stelle selbst in einem mehrseitigen Dokument rasch finden. (Wer das kostenpflichtige Acrobat oder eine vergleichbare Software einsetzt, kann gar über mehrere PDF-Dokumente hinweg suchen.)

Digitale Weiterverarbeitung: Das Scannen kann aber auch bloss der erste Schritt, um einen gedruckten Inhalt weiter zu verwerten. Statt beispielsweise mehrere Seiten Text abzutippen, werden die Vorlagen gescannt und mit Hilfe eines Texterkennungs-Programm (OCR-Software) in ein bearbeitbares Word-Dokument oder ein durchsuchbares PDF-Dokument übertragen. Ebenso ist auch das Scannen zur Bildbearbeitung oder zumVektorisieren denkbar.

Mobiler Scanner

Technisch betrachtet handelt es sich beim P-150 bzw. P-150M um einen Durchzugscanner, der Vorlagen aus dem Papierschacht an zwei Sensorzeilen vorbeiführt und dabei Vorder- und Rückseite in einem Durchgang digital erfasst.

So lassen sich Vorlagen relativ schnell in die digitale Welt übertragen. Mit einem normalen Flachbettscanner, wo die Vorlagen Seite für Seite einzeln auf die Glasplatte gelegt und dann gescannt werden müssen, ist der persönliche Zeitaufwand dagegen um ein Vielfaches grösser.

Das Besondere am P-150 und dessen Mac-Variante P-150M ist, dass es sich um einen mobilen Dokumentenscanner handelt.

Mobil ist er einerseits wegen seiner geringen Abmessungen, kann er doch für den Transport (und zur Aufbewahrung) auf ein kompaktes Paket zusammen gelegt werden. Dann ist er etwa so gross wie eine Stange Zigaretten.

Für den Transport zusammengeklappt passt der Scanner in eine Aktentasche.

Andererseits kommt er mit dem Strom übers USB-Datenkabel aus. Damit erübrigt sich ein separates Netzteil, das man bei Mobilgeräten nur allzu gerne mal zuhause vergessen – oder schlimmer noch – unterwegs liegen lassen kann. Und auch zuhause ist man heute um jedes Gerät froh, das nicht ein weiteres Netzteil an der Steckleiste platziert haben will.

Als mobiler Scanner lässt sich der P-150 leicht transportieren und an verschiedenen Orten (Arbeitsplätzen) oder gar unterwegs eingesetzen. Angenehm sind seine geringen Abmessungen aber auch, wenn am Arbeitsplatz (zuhause, in der Schule oder Beruf) wenig Platz vorhanden ist, oder wenn das Gerät bei Nichtgebrauch verstaut werden soll. Zusammengelegt misst er 28 x 9,5 x 4 cm. Sein Gewicht beträgt weniger als ein Kilogramm.

Software an Board

Eine weitere Besonderheit ist, dass der Scanner ohne vorherige Software-Installation an einem Computer genutzt werden kann. Die Scan-Software „CaptureOnTouch lite“ ist nämlich bereits im Scanner integriert.So lässt sich der Scanner auch mal problemlos an einem fremden Computer oder einem, an dem man keine Administratorrechte und Installationsbefugnis hat, betreiben

Wird der Scanner an einem Computer angeschlossen, so erscheint ein Massenspeicher mit dem Scan-Programm. Das ist übrigens ein Grund dafür, warum das Gerät in zwei Varianten – als P-150 ist zum Anschluss an Windows-Computer und als P-150M für Rechner mit Mac OS X – erhältlich ist. Prinzipiell kann die Windows-Variante des Scanners jedoch auch an einem Mac verwendet werden und umgekehrt, dann ist aber die Installation der mitgelieferten Software ab CD nötig.

Angeschlossen am Computer (hier an einem Mac) erscheint ein weiteres Laufwerk (siehe rechts) und es wird das Fenster mit der Scan-Applikation geöffnet, die nur noch per Mausklick gestartet werden muss.

Die mitgelieferte Hybrid-CD enthält sowohl die Software für Windows, als für Mac OS X Rechner. Die Scan-Software von der CD entspricht der integrierten, bietet darüer hinaus aber mehr Möglichkeiten. So lassen sich verschiedene Scan-Profile festlegen und eines davon der Scan-Taste zuordnen. Wird PDF als Ausgabeformat gewählt, dann werden diese zuvor einer Texterkennung unterzogen. Somit ist das PDF nach Textpassagen durchsuchbar und der enthaltene Text kann über die Zwischenablage kopiert oder aus Acrobat exportiert werden.

Technisches

Der Scanner hat eine optische Auflösung von 600 ppi, wobei die Software das Scannen mit 150, 200, 300 400 oder 600 ppi bietet.  Er  kann Papierformate bis DIN A4 verarbeiten und somit beispielsweise Briefe wie auch Visitenkarten digitalisieren. Das Papierfach fasst bis zu 20 Blätter.

Gescannt werden beide Seiten einer Vorlage in einem Durchgang (Duplex-Scan) und zwar wahlweise in Schwarzweiss (1 Bit), Graustufen (8 Bit) oder Farbe (24 Bit). Als Ausgabeformate stehen die Bitmap-Formate TIFF, JPEG und PNG sowie PDF zur Wahl. Eine automatisch Texterkennung erfolgt nur, wenn mit der ab Software von der CD gescannt wird und als Ausgabeformat PDF gewählt ist. (Werden Scans als reine Bilddaten gespeichert, können diese später mit einer beliebigen OCR-/Texterkennungs-Software  verarbeitet werden und danach z.B. als Word, reine Textdatei gespeichert werden.)

Die Scangeschwindigleit der P-150/P150M beträgt maximal 15 Blätter bzw. im Duplex-Modus 30 Seiten pro Minute, variiert je gewählter Auflösung und Farbtiefe, ist aber auch von der Art der Stromversorgung und dem verwendeten Computer abhängig.

Der Scanner wird über ein USB-Kabel (USB 2.0 Hi-Speed) mit dem Computer verbunden und per USB mit Strom für den Betrieb versorgt. Er besitzt aber auch einen Anschluss für ein externes Netzteil (nicht mitgeliefert). Mitgeliefert wird dagegen ein zweites USB-Stromversorgungskabel, das in den Stromanschluss des Scanners und am anderen Ende in einen freien USB-Port des Computers gesteckt wird. Durch die zusätzliche Stromversorgung wird der Scanvorgang beschleunigt.

Canon ImageFormula P-150/P-150M: Technische Daten
Sensor / Lichtquelle
CMOS-CIS-Sensor / RGB-LED
Optische Auflösung
600 ppi
Breite / Länge der Vorlagen
50,8 – 216 mm / 70 – 356 mm
Stärke (Dicke) der Vorlagen 52–128 g/m² (0,06–0,15 mm)
Papiereinzug max. 20 Blatt (64 g/m²)
Farbtiefe 1, 8 und 24 Bit
Schnittstelle USB 2.0 HiSpeed
Stromversorgung USB-Datenkabel, 2. USB-Stromkabel, optionales Netzteil
Abmessungen (B x T x H) ca. 280 x 95 x 40 mm (Fach geschlossen)
ca. 280 x 222,7 x 202,2 mm (Fach geöffnet)
Gewicht ca. 970 g
Software (mitgliefert) integriert: CaptureOnTouch Lite für Mac OS oder Windows
P-150 für Windows 2000/XP Pro/XP Home/Vista/7:
ISIS/TWAIN-Treiber, CaptureOnTouch, Nuance PaperPort, Presto! BizCard
P-150M für Mac OS X: TWAIN-Treiber, CaptureOnTouch, Presto! BizCard

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In der Praxis

Wir haben den Scanner in der Praxis erprobt und ihn als praktisches Werkzeug empfunden. Die Bedienung ist weitgehend problemlos. Man muss einfach den Schiebeschalter auf der Rückseite in der gewünschten Position haben, damit entweder die integrierte Software automatisch beim Anschliessen erscheint, oder der Scanner mit der installierten Software betrieben werden kann.

Der Scaneinzug funktioniert zuverlässig, hat jedoch bei dickeren, steiferen Materialien manchmal Mühe die Vorlage einzuziehen. Bedingt durch die kurze seitliche Papierführung, die aus etwa 8 cm kurzen hoch klappbaren Flügel besteht, geschieht es öfters, dass die Vorlagen ganz leicht schräg eingezogen werden. Die Scan-Software kann dies per automatischer Bildbearbeitung in gewissem Mass korrigieren.

Nach dem Scannen und noch vor dem endgültigen Speichern lassen sich die gemachten Scans als kleine Ansichten beurteilen. Es gibt ein Lupe und die Möglichkeit die Seiten manuell in 90-Grad-Schrittenzu drehen. Bei Textvorlagen kann die Software die Ausrichtung der Seiten anhand des Textes erkennen und automatisch drehen. Wir vermissten in diesem Vorschaufenster die Möglichkeit gescannte Seiten manuell zu löschen. Die Software bietet lediglich die Möglichkeit leere Seiten auszulassen, versagt aber wenn diese leeren Seiten Schmutz oder ein Gekritzel enthalten.

Ebenfalls vermissten wir eine Miniaturübersicht, die mehrerer Scanseiten zeigt. Durch die gescannten Seiten kann man zwar blättern und einzelne mit einer Lupe überprüfen, doch mit einer Übersicht könnte man schneller zu bestimmten Seiten navigieren.

Fotos scannen?

Im Prinzip lassen sich mit einem Dokumentenscanner auch Papierfotos digitalisieren. Fotopapier ist allerdings eher etwas zu dick und zu wenig flexibel.

Wir haben Postkarten-grosse Papierabzüge testweise gescannt und raten eher davon ab. Bedingt durch die Funktionsweise als Durchzugscanner zeigen die Scans von Fotos (nicht in den Dokumenten) oft feine störende Streifen, so dass sie sich lediglich für den Informationsaustausch oder als Platzhalter in Layoutentwürfen oder für die Bildverwaltung analoger Fotos eignen.

Ausserdem kann das Durchziehen bleibende Kratzer auf der empfindlichen Oberfläche der Fotos verursachen. Zum Digitalisieren von Papierfotos ist also ein Flachbettscanner vorzuziehen.

 

Preise

  • Scanner P-150 bzw.  P-150M: CHF 499.-
  • Rollen (Verbrauchsmaterial): CHF 27.50
  • Netzteil (optional): CHF 54.-
  • Tasche (optional): CHF 58.-

Bei den Preisen handelt es sich um die offiziellen UVPs bzw. Listenpreise von Canon. Der Strassenpreis des Scanners dürfte deutlich darunter liegen. Die Rollen des Scannereinzugs werden durch den Gebrauch abgenutzt und müssen nach ein paar Tausend Blättern ersetzt werden.

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Weitere Infos

Produktseite

Produktnews auf Fotointern eines A3-DokuScanners (nur zu Vergleichgleichzwecken)

Canon Business-Lösungen (weitere DokuScanner)

Canon (Schweiz) AG
CH-8305 Dietlikon
Tel. 044 835 61 61

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