Die Berufsschule für Gestaltung Zürich «medienformfarbe» bietet Lernenden der Grundbildung des Fachbereichs Fotografie und Studierenden der Fachklasse Foto-Design erstmals die Möglichkeit, ihre Arbeiten öffentlich in der Photobastei zu präsentieren. Die beste Arbeit wurde mit dem Canon Award ausgezeichnet. Die Ausstellung ist noch bis 13. Juli 2014 zu sehen.
Mit der Ausstellung der Arbeiten von Lernenden in der Photobastei schlägt «medienform-farbe» Berufsschule für Gestaltung in Zürich einen neuen Weg ein. Zusätzlich zu den fotografischen Arbeiten der Lernenden stellen unter dem Titel «vier fotografische Positionen – eine Schule», vier ehemalige Studierende und Lernende der Berufsschule für Gestaltung, heute erfolgreiche Fotografinnen und Fotografen, ihre Arbeiten vor und diskutieren morgen Abend, 8. Juli ab 19 Uhr anlässlich einer vfg Bildersoirée in der Bar der Photobastei über Auftragsarbeiten und Projekte.
Die Arbeiten der Lernenden setzen sich aus Kompositionen zusammen, die eigens für diese Ausstellung realisiert wurden. Es wird aber auch eine Auswahl der Lehrabschlussprüfungen der Absolventen der Fotografielehre EFZ vorgestellt. Diese Grundausbildung zur Fotografin / zum Fotografen wird in der deutschen Schweiz nur noch an der Berufsschule für Gestaltung Zürich angeboten.
Einige der ausgestellten Arbeiten:
Christine-Joy Apolinar: «Die Verwandlung»
Eine Interpretation von einem Gemälde des berühmten Surrealisten René Magritte. Der Spiegel kehrt das Bild um. Dieser spezielle Spiegel spiegelt nicht nur rechts und links, sondern auch noch vorne und hinten. Was sieht der Mann hinter dem Spiegel? Oder sieht man einfach seinen Zwilling, welcher vor dem Spiegel steht?
Yaran Bürgi: «Landschaften, die keine sind»
Impressionen kreiert aus Sand. Wie auf einem fernen Planeten werden die physikalischen Gesetze aufgehoben und der Phantasie freien Lauf gelassen.
Nina Dick: «What a Feeling …»
… ist eine fotografische Studie, welche sich mit den menschlichen Emotionen und Emp-findungen auseinandersetzt. Sie zeigt, wie der Mensch auf äussere Einflüsse reagiert und mit diesen umgeht. In der Mimik der fotografierten Personen spiegeln sich körperliche Empfindungen sowie Emotionen, die durch einen Videoclip mit sehr verschiedenartigen Szenen ausgelöst wurden.
Sina Guntern: «Ohne Titel»
Das natürliche Aussehen eines Menschen sagt nichts über seine Persönlichkeit aus. Doch eigen vorgenommene, gestalterische Veränderungen können etwas über die Person erahnen lassen und unsere Meinung über diese in eine bestimmte Richtung lenken. Mit bildlichen Gegenüberstellungen verdeutlicht dieses Projekt die Art und Weise, wie sich Menschen Ausdruck verleihen, inszenieren und so zu individuellen Wesen unserer Gesellschaft werden. Diese Arbeit wurde mit dem Canon Award ausgezeichnet.
David Künzler: «Leidenschaft, Unersättlichkeit, Sucht und Lebensinhalt»
Die Arbeit handelt von männlichen Personen, welche alle etwas vereint. Sie alle beginnen, sind mittendrin, am Aufhören oder haben schon aufgehört etwas intensiv zu betreiben. Die Arbeit reduziert den Ausschnitt auf die Körper der Abgebildeten, um die Spuren, welche jede Leidenschaft, Unersättlichkeit, Sucht oder jeder Lebensinhalt mit sich bringt, darzustellen.
Sebastian Lendenmann: «Personal Identity!!»
Mit Schlagzeilen wie: «Just me – look who I met – nobody’s perfect – be yourself», ringt die «Generation Selfie» um virtuelle Bestätigung und Likes. Es entwickelt sich eine Form von gesellschaftlichem Narzissmus. Doch welchen Mehrwert hat diese kollektive Egomanie und kann man überhaupt von einem repräsentativen Selbstbildnis sprechen, wenn sich jeder eine Best-of-Sammlung von Momentaufnahmen verschafft?
Samuel Müller: «Island»
«Island» ist eine Dokumentation über ein Land, dessen Vielfalt sich nicht nur in der Natur, sondern auch in Bezug auf die dort lebenden Menschen zeigt.
Awa EIja Rebstein: «Beim Frisör»
In der Portätserie geht es darum, mit der Gestik, Mimik und dem Format die Gefühlsveränderung des Models zu zeigen, welches beim Frisör sitzt und sich verwöhnen lässt. Ge-spannt wartet sie auf das Endresultat: von einem müden, lustlosen Anfang bis zu einem glücklich-stolzen Strahlen am Schluss.
Lea Reutimann & Sara Furrer: «Ohne Titel»
Was sieht die Kamera, wenn Fotografin und Protagonisten nichts sehen? Die Kontrolle über das Bild wird abgegeben, alle tappen im Dunkeln. Eine Inszenierung, um die Authentizität der Uninszeniertheit zurückzugewinnen. Für alle Beteiligten ein Experiment.
Eduardo Rohner: «Descendants of Nyx»
Eine futuristische Fashion-Inszenierung im Stil der altgriechischen Mythologie. Mit Monila Coco in der Rolle der Klotho – ihre Aufgabe ist es, den Lebensfaden zu spinnen – und Lea Juliette Bocquet – sie verkörpert Lachesis, die Zuteilerin.
Luca Rüeedi «Mach die Augen zu. Was du dann siehst, gehört dir»
In der Masse der heutigen Gesellschaft drohen Persönlichkeit und Freiheit unterzugehen. Doch es gibt Dinge, die persönlicher nicht sein könnten, so auch das Auge jedes Menschen. Unverwechselbar wie ein Fingerabdruck, einzigartige Kunstwerke, Farbenspiele, etwas Vergleichbares gibt es nicht. Mit dieser Arbeit wird die Schönheit gezeigt, welche vielleicht nicht jedem auf den ersten Blick auffällt.
Kim Schwendimann: «Geben oder Nehmen»
Mit alltäglichen Haushaltsgegenständen und einer Brise Natur wurden Güter der Konsumgesellschaft mit kleinen Wundern unserer Erde in einem Bild vereint. Was ist das Gute, was das Schlechte – geben oder nehmen?
Anja Wurm: «Portraits of Josy Black»
Seit September 2013 ist Josy Black in der Schweizer Porno-Szene tätig und wird bereits als Pornostar gehandelt. Sie ist genau so herzlich und fröhlich wie sie porno ist. Diese Eigenschaften sind fotografisch festgehalten.
Selina Zuppinger: «Flugmodus aktiviert»
Den Traum abzuheben und zu fliegen, sich in den Rausch vom freien Fall zu begeben: Szenen aus der Kindheit, wegweisende Signale der Wunsch nach absoluter Loslösung. Eine Wiederholschlaufe zur kontemplativen oder auch aktiven Auseinandersetzung. Sehen, hören, verstehen, wahrnehmen.
Die Rahmenveranstaltungen:
Vfg Bildersoirée: Morgen, Dienstag, 8. Juli 2014, findet um 19 Uhr die vfg Bildersoirée statt mit Juliette Chrétien, Andrin Winteler, Katharina Lütscher und Nici Jost.
Die Abschlussfeier und Würdigung der Fotografie EFZ ist für Freitag, 11. Juli 2014, um 19 Uhr angesagt.
Die Finissage wird am Sonntag, 13. Juli 2014, um 17 Uhr durchgeführt.
Die Ausstellung wurde Dank dem Sponsoring von Canon (Schweiz) AG, Profot AG und ImagingSwiss, Region Nord möglich.
Photobastei
Bärengasse 29
(Nähe Paradeplatz)
CH-8001 Zürich
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