Urs Tillmanns, 18. Juni 2017, 09:08 Uhr

Unterwasserkamera nicht vergessen

Für die Ferien am Wasser sollte man die Unterwasserkamera nicht vergessen. Sowohl am Strand als auch im Wasser, beim Schnorcheln und beim Tauchen gibt es eine neue Welt zu entdecken. Hier sind wichtige Tipps für das Fotografieren am und im Wasser.

 

Die Unterwasserfotografie bringt Fotomotive hervor, die schon allein deswegen zu begeistern verstehen, weil allein prozentual von der Gesamtbevölkerung gesehen nur wenige in diese reizvolle Unterwasserwelt abtauchen. Rein aus fotografischer Sicht kann sich heute jeder auch mit kleinem Budget die Unterwasserwelt fotografisch erschliessen – man muss noch nicht einmal tief abtauchen, um zu sehenswerten Aufnahmen zu gelangen. Es bedarf natürlich entsprechenden wassertauglichen Fotoequipments – das Angebot an Aufnahmegeräten in unterschiedlichen Preisklassen ist gross. Schnorchelt man nicht nur und geht es ab in die Tiefe, dann muss man im Besitz eines Tauchscheins sein und auch über entsprechende Ausrüstung verfügen.

 

Das Fotoequipment

Das Angebot an Aufnahmegeräten für die Unterwasserfotografie ist vielfältig. Für welches man sich entscheidet, hängt von den Begebenheiten unter Wasser, der Tauchtiefe und den Ansprüchen an die Aufnahmen ab. So kann man auf die sogenannten wasserdichten Einweg-Kameras zurückgreifen. Ihr Leistungsumfang ist jedoch begrenzt. Wesentlich bessere Bildergebnisse garantieren die sogenannten Outdoorkameras die, je nach Modell, bis zu einer definierten Wassertiefe, wasserdicht sind.

 

Unterwasserkameras müssen nicht teuer sein. Es gibt wasserdichte Einweg-Kameras, die für das Schnorchelerlebnis ausreichen (Bild: QuickSnap Marine Waterproof)

Ist man im Besitz einer hochwertigen Kompaktkamera, einer kompakten System- oder Spiegelreflexkamera, so bieten die Kamerahersteller, aber auch andere Unternehmen spezielle Unterwassergehäuse an. Diese sind auch dann anzuraten, wenn nicht abgetaucht wird und man die Kamera beispielsweise beim Aufenthalt auf einem Segelschiff oder am Sandstrand vor Feuchtigkeit schützen möchte. Unterwassergehäuse können in der Regel bis zu einer Tauchtiefe von 40 oder 50 Metern eingesetzt werden – die sogenannten wasserdichten Outdoorkameras hingegen nur – je nach Modell – zwischen 10 bis 25 Meter.

 

Wer öfters am Strand ist, in grössere Tiefen abtauchen will oder die Kamera auch unter härtesten Bedingungen nutzen möchte, ist mit einer Abenteuerkamera gut bedient (Bild: Olympus Tough TG-5)

 

Oder man kauft sich ein spezielles Unterwassergehäuse für seine Kompakt- oder Spiegelreflexkamera (Bild: Sea & Sea für die Sony RX100-III)

Die grösste fotografische Bandbreite garantieren spezielle Unterwasserkameras. Einige Tauchschulen bieten Leihgeräte an, mit denen das Abenteuer unter Wasser festgehalten werden kann. Wer jedoch regelmässig abtaucht und das Gesehene in Bildern festhalten möchte, der sollte sich sein eigenes fotografisches Equipment zulegen. Nur wer seine Kamera wie im Schlaf beherrscht, kann sich unter Wasser ausschliesslich auf die Motivvielfalt konzentrieren. Je nachdem in welche Tiefen es geht, ist der Einsatz von Taucherlampen und/oder eines Blitzes ratsam.

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Vorbereitung und Muss nach dem Tauchgang

Wird mit einer Kamera mit Unterwassergehäuse fotografiert, so ist die Fotoausrüstung vor dem Tauchgang durchzuchecken. Damit die Kamera keinen Schaden unter Wasser erleidet, sollte das Gehäuse an Land auf seine Dichtheit – zum Beispiel in der Badewanne – geprüft werden. Aber auch während des Tauchgangs sollte man immer wieder beobachten, ob nicht vielleicht Luftbläschen aus dem Gehäuse aufsteigen. Die Gummidichtungen gilt es zu überprüfen. Ihre Pflege sollte nach Herstellerangaben erfolgen, um auf der sicheren Seite zu sein. Vor dem Tauchgang gilt es, die Kamera mit frischen Akkus und einer leeren Speicherkarte mit grosser Kapazität zu bestücken – erst recht dann, wenn unter Wasser die Videofunktion aktiviert wird.

Die Kameraausrüstung sollte beim Schnorcheln oder Tauchgang immer am Handgelenk gesichert werden, denn schneller als gedacht lässt man in bestimmten Situationen wie zum Beispiel Gefahren die Kamera los. Geht es in die Tiefen, dann kann es je nach verwendetem Kameraequipment zudem zum Abtrieb kommen und dann ist die Ausrüstung auf dem Meeresgrund verschollen.

Auch nach dem Tauchgang verlangt die Ausrüstung nach Pflege. Gerade, wer in salzhaltigen Gewässern unterwegs ist, der sollte nach jedem Tauchgang die Outdoorkamera beziehungsweise das Unterwassergehäuse reinigen. Niemals sollten Gummidichtungen mit Wattestäbchen oder einem fusselnden Tuch gereinigt werden – kleinste Partikel können zur Undichtigkeit des Unterwassergehäuses führen.

 

Die beste Zeit zum Fotografieren und Filmen

Die besten fotografischen Ergebnisse werden nahe der Wasseroberfläche um die Mittagszeit erzielt, wenn die Sonne senkrecht aufs Wasser scheint. Mit zunehmender Tauchtiefe nehmen die Schwebeteilchen im Wasser zu, und das sichtbare Farbspektrum nimmt mit zunehmender Wassertiefe ab. In etwa fünf Metern Tiefe ist der langwellige Rot- und Orange-Anteil des Tageslichts bereits ausgefiltert, in 15 Metern gelb und in 25 Metern auch grün und violett. Um die volle Farbenpracht wiederzugeben, bedarf es des Einsatzes des künstlichen Lichts aus Taucherlampen und/oder Blitz. Oftmals kann beim Abtauchen der Weissabgleich an seine Grenzen geraten. Abhilfe schaffen spezielle orangerote Unterwasserfilter, die sich von den Orangefiltern für die Schwarzweissfotografie unterscheiden. Zu beachten ist jedoch, dass die Filter rund zwei Blenden Licht schlucken. Zudem sind wegen der extremen Farbverschiebung Aufnahmen unmittelbar unter der Wasseroberfläche schwierig.

 

 

Unterwasserwelt schützen

Wie an Land so hat man auch unter Wasser die grosse Verantwortung, zum Erhalt der Unterwasserwelt beizutragen, in die man eindringt. Dazu gehört, diese für ein Fotomotiv nicht zu gefährden und beispielsweise durch den Flossenschlag Korallen zu beschädigen.

Voraussetzung für Unterwasserfotos ist, dass man diese Welt als Taucher beherrscht. Hat man gerade seinen Tauchschein bestanden oder liegt der letzte Tauchgang schon einige Zeit zurück, so sollte man auch im Eigeninteresse sein Wissen auffrischen und einige Tauchgänge unter Anleitung machen, bevor man sich auf Fotopirsch begibt. A und O ist, sich bei aller Faszination für die Unterwasserwelt niemals in Gefahr zu bringen.

Fotospass unter Wasser setzt voraus, dass die Bewegungsabläufe unter Wasser automatisiert sind. Dazu gehört der Flossenschlag ebenso wie die Tarierung, also die Fähigkeit unter Wasser zu schweben, oder beispielsweise der Trimm, also die Stabilität und Lage als Taucher mitsamt Ausrüstung.

Quelle: www.prophoto-online.de

Weitere interessante Tipps und Tests der aktuellen Kameramodelle finden Sie unter www.unterwasserkamera-ratgeber.de/

 

Ein Kommentar zu “Unterwasserkamera nicht vergessen”

  1. Super Bilder und ein toller Artikel, der einem die Unterwasserfotografie näher bringt !!! Dafür *Daumen hoch* Ich habe auf meinem Blog ähnliche Erfahrungen gesammelt.

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