Urs Tillmanns, 9. September 2017, 10:10 Uhr

Ifolor Fotostudie: Wie fotografieren die Schweizer ihre Sommerferien?

Nach ihrer ersten grossen Fotostudie im Jahre 2015 (Fotointern berichtete) folgt nun ein Update, das die Sommermonate der letzten drei Jahre unter die Lupe nimmt. Wie und was fotografieren Herr und Frau Schweizer am liebsten? Welche Kameras benutzen sie am häufigsten?

Ifolor hat rund 6,4 Millionen Ferienbilder aus den Sommermonaten von 2015, 2016 und 2017 analysiert. Aus den Exif-Daten wurden spannende Erkenntnisse wie Fotografierzeit, favorisierte Kamerahersteller oder die meistfotografierten Tage herausgefiltert und im ifolor Fotoreport «Sommer» festgehalten. Berücksichtigt wurden die anonymisierten Exif-Daten von Bildern mit Aufnahmedaten aus den Zeitspannen Juni bis August 2015, Juni bis August 2016 und Juni bis Juli 2017.

 

Was sind Exif-Daten

Exif ist die offizielle Abkürzung für «Exchangeable Image File Format» und beschreibt ein Standardformat, mit welchem Metadaten in digitalen Bildern gespeichert werden. Die Metadaten umfassen Informationen wie Kamerahersteller, Aufnahmedatum und Uhrzeit, Brennweite, Belichtungszeit, ISO-Werte sowie teilweise auch geografische Koordinaten. Ifolor hat die Exif-Daten vor der Auswertung anonymisiert, so dass die keinerlei Rückschlüsse auf private Informationen der Kunden oder auf die fotografierten Motive zulassen.

 

Zu welcher Tageszeit wird am meisten fotografiert?

Die Mittagszeit zwischen 11 und 13 Uhr bescherte mit über 1,1 Millionen Bildern am meisten Fotos, sei es nach dem Bergaufstieg beim Einkehren in der Beiz, beim Flanieren über den belebten Markt oder während eines Selfie-würdigen Moments am Strand. In den frühen Morgenstunden zwischen 3 und 4 Uhr wird der Auslöseknopf am seltensten gedrückt. Zu dieser Stunde wurden mit 26’521 Aufnahmen am wenigsten Bilder festgehalten.

Am Wochenende ist Fotozeit. Betrachtet man das Fotografierverhalten über die Woche hinweg, präsentiert sich der Samstag als fotoreichster Tag, gefolgt von Sonntag und Freitag. Damit bestätigt sich die Vermutung, dass Wochenendausflüge jeweils viele Gelegenheiten für Erinnerungsfotos bieten. Die geringste Anzahl Fotos wurde am Dienstag gemacht.

 

Welche Kameras werden am meisten genutzt?

Die Analyse der Sommermonate zeigt auf, dass Handyfotografie bei den Schweizern am populärsten ist. Trotz praktischem Format und immer besser werdender Kameraqualität bei Mobilgeräten gehören aber für viele besonders die Spiegelreflexkamera und die Kompaktkamera nach wie vor ins Reisegepäck. Weit abgeschlagen ist das Tablet, welches am seltensten zum Fotografieren verwendet wird.

 

Welche Marken sind die Leader?

Die Apple iPhones gehören bei den Ifolor-Kunden zu den beliebtesten Smartphones, wenn es darum geht, Handyfotos für Fotoprodukte zu schiessen. Deshalb sind in den Top 5 der meistverwendeten Smartphones auch nur iPhone-Modelle vertreten (iPhone 4s = 12,2%; iPhone 5 = 11,14%; iPhone 5s = 24,97%, iPhone 6 = 39,43%, iPhone 6s = 12,24%).

In den vergangenen drei Sommern wurden am meisten Momente mit dem iPhone 6 festgehalten: Rund eine halbe Million Bilder aus dieser Zeitspanne, die mit diesem Gerätetyp entstanden sind, wurden bei ifolor zu haptischen Fotoerlebnissen. Die Modelle iPhone 5s, 6s, 4s und 5 komplettieren die Top 5. (Das iPhone 7 war in der Schweiz erst ab September 2016 erhältlich und ist im Ranking daher noch nicht enthalten.)

Ifolor Sommer-Report: Top 10 der Kameramarken
Rang / Marke
Prozent
Anzahl Fotos
1. Apple
24,25%
1‘532‘048
2. Canon
21,37%
1‘350‘246
3. Nikon
15,86%
1‘001‘979
4. Samsung
12,31%
777‘796
5. Sony
11,88%
750‘194
6. Panasonic
7,66%
483‘762
7. Olympus
1,69%
106‘885
8. Fujifilm
0,72%
45‘304
9. HTC
0,67%
42‘053
10. Nokia
0,48%
30‘201
Andere Marken
3,11%
196’503

 

Die beliebtesten Fototage

2015: Auf die Hitzewelle folgte die Fotowelle mit 75’714 Fotos. Der Juli 2015 war auf der Alpensüdseite, im Engadin, im Wallis und in der Westschweiz der heisseste Monat seit Messbeginn. Nach zwei extremen Hitzewellen durfte sich die aufgeheizte Schweiz ab dem 25. Juli endlich wieder über einen Temperaturrückgang freuen. An diesem Tag wurde im Sommer 2015 am meisten.

2016: Rekorde um den Nationalfeiertag mit 64’300 Fotos. Im Sommer 2016 wurde am 30. Juli am häufigsten fotografiert. Da der Nationalfeiertag auf den Montag fiel, durften sich die Schweizerinnen und Schweizer auf ein verlängertes Wochenende freuen – mit Rekordstau am Gotthard.

2017: Sportliche Höchstleistungen im Sucher mit 6811 Fotos. Der sonnige 11. Juni, ein Sonntag, stand ganz im Zeichen der sportlichen Fotografiergelegenheiten: Die Radprofis bestritten die zweite Etappe der Tour de Suisse mit Start in Cham, in Bern absolvierten 14’000 Läuferinnen den Frauenlauf, in Rapperswil-Jona wurden die Athleten des Ironman 70.3 Switzerland angefeuert, und an der Stoosschwinget wurde der Reigen der Bergkranzfeste eröffnet.

Die Datenanalyse ist eine Momentaufnahme; die kleinere Fotoanzahl des fotoreichsten Tages 2017 im Vergleich zu den Vorjahren ist darauf zurückzuführen, dass das Auslösedatum nicht dem Zeitpunkt des Einsendens bei ifolor entspricht. Das heisst, viele Impressionen der aktuellen Sommermonate werden im Verlauf des Jahres erst noch zu Fotoabzügen und Fotoprodukten verarbeitet werden.

 

Wo wird in der Schweiz am meisten Fotografiert?

Die für den Fotoreport «Sommer» vorliegenden Exif-Daten sind anonymisiert und beinhalten keine Angaben über Bildmotive oder sonstige persönliche Informationen. Bei rund 12’000 Aufnahmen aus der analysierten Zeitspanne enthalten die Exif-Daten vollständige GPS-Koordinaten aus der Schweiz.

Auf der Landkarte zeichnet sich besonders deutlich ein Schwerpunkt in den bevölkerungsreichen Kantonen wie Bern, Zürich und Waadt ab. Auch die für ihre landschaftliche Schönheit gerühmten Kantone Wallis und Graubünden boten in den Sommermonaten eine Kulisse für viele erinnerungswürdige Schnappschüsse.

 

Ifolor Sommerumfrage

Ifolor wollte wissen, welche Bedeutung Herr und Frau Schweizer ihren Ferienfotos beimessen. In ihrer Sommerumfrage haben 5900 Personen aus allen Landesteilen einen Einblick in ihre Fotografiergewohnheiten gegeben: Welche Erinnerungsbilder und Motive sind ihnen besonders wichtig, welche Kameras packen sie in ihr Reisegepäck, und was machen sie, wenn die Kamera mitten in den Ferien den Geist aufgibt?

Ferienfotos sind unentbehrlich. 75% der befragten Personen geben an, dass Ferienfotos für sie unentbehrlich sind. 57% bekunden, dass Sommerferien ohne Fotos gar keine richtigen Ferien sind. Diese Empfindung bestätigen die Deutschschweizerinnen und Deutschschweizer mit 58% am deutlichsten, gefolgt von der italienisch sprechenden Schweiz mit 54% und den Romands mit 53%. Gerade mal 5% aller Befragten erklären, dass für sie das bewusste Verinnerlichen der erlebten Momente noch wichtiger ist als das Foto, wobei die italienisch sprechende Schweiz diese Antwort mit 12% im Vergleich zu den Landesgenossen aus den anderen Sprachregionen mehr als doppelt so oft gegeben hat.

Ferien auf den Fotos nochmals erleben. Das Nach-Ferienerlebnis mit Fotos ist in der Deutschschweiz mit 52% am stärksten und verlängert die kostbaren Sommerferiengefühle, indem sie die Ferienfotos direkt nach den Ferien betrachtet. Bei den Romands sind es 31%, die im Nachhinein in Erinnerungen schwelgen, bei den sonnenverwöhnten Tessinern sind es 20%.

Übrigens werden touristische Wahrzeichen, wie der Eiffelturm oder der Trevi-Brunnen deutlich weniger fotografiert. Viel lieber halten die Schweizer eine beeindruckende Landschaft oder ein persönliches Detail einer Stadtszene fest. Auch der heutzutage obligate Foodshot im Restaurant sowie das beliebte Selfie landen auf den hinteren Rängen. Die schönsten Momente erleben Reisende allerdings auch oft in Gesellschaft – und so krönt knapp ein Drittel eine geliebte Person zum Lieblingssujet.

 

Welches sind die beliebtesten Motive?

Zu den beliebtesten Motive der Schweizer gehören unbestritten Landschaften und Städtebilder (57%). Dann folgen die Fotos geliebter Mitmenschen (32%), während die oft gesehenen Bilder von Sehenswürdigkeiten (5%) an Popularität verloren haben. 1% fotografieren gerne ein fantastisch angerichtetes Essen und ebenfalls 1% fotografieren am liebsten sich selbst.

 

 

Was würden Sie tun, wenn Ihre Kamera den Geist aufgeben würde?

Ärger in den Ferien: Die Kamera funktioniert plötzlich nicht mehr! Sie ist ins Wasser gefallen oder sie wurde geklaut! Wie reagieren die Schweizer, laut der Sommerumfrage von Ifolor?

 

Womit fotografieren die Schweizer welche Motive?

Die befragten Personen begnügen sich nicht mit reiner Handyfotografie – auch die Spiegelreflex- und die Kompaktkamera kommen bei Strand-, Stadt- und Bergferien zum Einsatz. Die Deutschschweiz zückt das Handy sowie die Kompaktkamera am häufigsten in den Wanderferien. Die Spiegelreflexkamera kommt am seltensten zum Zug und wird vor allem während Städtetrips verwendet.

Die Romandie sticht mit ihrer Liebe zur Spiegelreflexkamera heraus: Die befragten Personen halten Strand-, Stadt- und Bergmotive allesamt am häufigsten mit diesem Kameratyp fest.

Die italienisch sprechende Schweiz setzt gerne auf die Handykamera – insbesondere während der Strandferien kommt sie mit 42% der Nennungen am häufigsten zum Einsatz. Die Kompaktkamera wird bei allen Ferienarten fast gleich oft genannt, und beim Städtetrip gewinnt die Spiegelreflexkamera.

Verfasser und Herausgeber: Ifolor AG, CH-8280 Kreuzlingen

Die vollständige Studie kann hier heruntergeladen werden.

 

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