Matthias Lüscher ist fasziniert von ungewohnten Perspektiven, von Farbkontrasten und von interessanten Situationen. Seine Bilder strahlen eine Ruhe aus, die auf einer gekonnten und sorgfältigen Komposition und einen Minimalismus beruht. Viele seiner Bilder entstehen im Alltag, irgendwo in seiner Umgebung oder auf einer Wanderung. «Ich gehe nicht an einen bestimmten Ort, um dort zu fotografieren, sondern fotografiere, wo immer ich gerade bin» sagt Matthias Lüscher. «Wichtig ist, immer eine Kamera dabei zu haben, um den besten Augenblick nicht zu verpassen, denn dem Fotografen wird selten eine zweite Chance geboten».
Morgens auf dem Europaplatz in Bern. «Ich fotografierte diese Szene auf meinem täglichen Arbeitsweg. Dabei faszinierten mich diese mächtigen Betonpfeiler und daneben die klein wirkenden Passanten, welche den Raum spannend aufteilen.»
Ein Himmel voller Regenschirme. «Ich schlenderte durch die Umgebung des Bahnhof Hardbrücke in Zürich, als ich plötzlich diese interessante Komposition von Regenschirmen über mir sah. Ein seltenes Motiv mit einer starken grafischen Wirkung.»
Lange Abendschatten. «Das Bild fasziniert einerseits durch die klare Zentralperspektive und die Reduktion auf die drei Grundfarben Blau, Grün und Rot, anderseits verleiht der lange Abendschatten des Fahrrads dem Bild ein interessantes Gestaltungselement.»
Lichter im Nebelmeer. «Ein Zufallstreffer auf dem Weg von der Bütschelegg nach Bern. Das Bild strahlt eine friedliche Ruhe aus, eine Stimmung, die durch die Dämmerung, dem blauen Nebelmeer und die Lichter der Häuser betont wird.»
Goldstreifen. «Regentropfen am Fenster des abfahrenden Zuges widerspiegeln das goldgelbe Licht aus der Bahnhofhalle. Manchmal führt der Zufall Regie, und die Regentropfen bewirken einen verblüffenden optischen Effekt.»
Mystery Man. «Der Lichteinfall durch ein Fenster der Kathedrale in Evora (Portugal) alleine wäre für mich schon lohnendes Motiv genug gewesen. Der Mann, der beim Fester sitzt und dessen Gesicht man nicht erkennt, lässt dem Betrachter des Bildes zusätzlich viel Raum für fantasievolle Interpretationen.»
Leg dich nicht mit mir an! «Unser Kater Felix mit seinem unerbittlichen Blick. Was mir an dem Bild besonders gefällt, sind die knallscharfen Details. Jedes Härchen ist zu erkennen, und dies mit einer beachtlichen Schärfentiefe.»
A propos Katzen «Ein Schauspiel, das sich täglich wiederholt: Unsere Katzen, die sich gesittet an ihre Fressnäpfe begeben. Unterstützt wird die zentralperspektivische Wirkung durch den Farbkontrast der rotbeigen Katzen mit dem grünen Trinkgeschirr.»
Konstruktive Entscheidung. «Die beiden Bauarbeiter begaben sich einen Moment in den Schatten um offensichtlich ein Problem zu besprechen. Der blaue Schatten und die orangeroten Arbeitsanzüge ergeben einen spannenden Farbkontrast, und das Quadrat vermittelt der Szene einen ruhigen Rahmen.»
Schneegestöber und Abendverkehr. «Besonders faszinieren mich minimalistische Bildkompositionen, Winterbilder mit starkem Schneefall, Landschaften und Bilder mit Menschen oder Tieren im Raum, den sie einnehmen.»
Lake Art. «Die Wellen spielen mit der Spiegelung eines Segelmastes. Ich fotografiere, was mir gefällt, was mir ins Auge springt, was mich irritiert, was mich – oder andere – interessiert. Mir gefällt an diesem Bild der Minimalismus und die abstrakte Natur.»
Mauer – Meer – Himmel – Wolken. «Minimalismus pur! Motiv und Farben sind auf ein Minimum reduziert, was dem Bild eine starke grafische Wirkung verleiht.»
«Mein Ziel ist es, Bilder zu machen, die gefallen oder auffallen. Oft geht es dabei um spezielle Lichtverhältnisse und eine überraschende Perspektive … Ich fotografiere, was mir gefällt, was mir ins Auge springt, was mich irritiert, was mich – oder andere – interessiert. Viele meiner Bilder entstehen im Alltag und bei Freizeitaktivitäten. Um es überspitzt zu sagen: Ich gehe nicht an einen bestimmten Ort, um dort zu fotografieren, sondern fotografiere, wo immer ich gerade bin. Zu diesem Zweck trage ich fast immer eine Kompaktkamera (Sony RX100 V) bei mir.»
Zur Person
Matthias Lüscher (48-jährig) hat nach einem Austauschjahr in Kalifornien an der Uni Bern Anglistik, Medienwissenschaften und Betriebswirtschaft studiert und anschliessend für ein Telekommunikationsunternehmen gearbeitet. Seit mehr als 13 Jahren arbeitet er teilzeitlich als Verantwortlicher Öffentlichkeitsarbeit für einen Telekommunikationsverband in Bern und teilt sich Erwerbs-, Haushalts- und Erziehungsarbeit mit seiner Frau. Er hat sich bereits als Teenager für Fotografie interessiert und diese Leidenschaft vor etwa vier Jahren neu entdeckt. Sein Ziel ist, die Fotografie zu einem zweiten beruflichen Standbein zu entwickeln.
Weitere Informationen und Bilder finden sich unter www.myperspectives.ch