Urs Tillmanns, 2. November 2020, 10:52 Uhr

3 Legged Thing: Unsere Erfahrung mit dem neuen Stativ «Ray»

«3 Legged Thing – Dreibeine-Ding» heisst der englische Hersteller, der verschiedene Stative und Zubehörteile fertigt und auf dem europäischen Kontinent erst jetzt so richtig fussfasst. Im Sortiment ist das Stativ namens «Ray», nach Ray Barbee benannt, einem amerikanischen Profi-Skater, Musiker und Fotograf. Wir haben es uns genauer angesehen.

Das Ray-Stativ kommt in einer praktischen Tragetasche daher und ist in deren Innerem nach dem Überkopf-Prinzip zusammengeklappt. Das heisst bei Aufstellen erst mal die drei Beine umklappen und die Mittelsäule nach unten schieben. Jetzt können die fünf griffigen Schraubverschlüsse geöffnet und nach dem Ausziehen der fünf Beinsegmente wieder zugedreht werden. Das geht übrigens dank der grossen und griffigen Gumminoppen an den Verschlüssen sehr gut, auch mit dicken Wollhandschuhen im Winter.

 

Auffallend an dem Stativ ist die doppelt ausziehbare Mittelsäule, mit welcher das an sich kompakte Stativ mit nur 34 cm Packmass auf eine maximale Höhe von 129 cm kommt. Die Beine lassen sich in den drei Winkeln 23°, 55° und 80° spreizen, was eine minimale Höhe von 10,5 cm ergibt, dies allerdings nur, wenn man die Mittelsäule entfernt und den Kugelkopf direkt auf die Stativschulter montiert. Übrigens lässt sich die Mittelsäule auch von unter her einsetzen, so dass extremste Tiefstellungen mit der Kamera möglich werden. Unten an der Mittelsäule ist eine herausschraubbare Öse angebracht, um das Stativ bei starkem Wind mit einem Gegengewicht zu beschweren, was die Stabilität deutlich verbessert.

Alle drei Beine lassen sich herausschrauben. In Kombination mit der Mittelsäule und Kugelkopf kann man so ein sehr stabiles Einbeinstativ herrichten, das mit einer Höhe von 134 cm gut für Film- und Videoaufnahmen eingesetzt werden kann. Für die Beine gibt es optional verschiedene Endstücke, die je nach Bodenbeschaffenheit eingesetzt werden können. Natürlich gehört dazu ein Stahlspiess für den Einsatz auf Eis.

 

Das Stativ «Ray» präsentiert sich massiv und wertig gebaut. Es kann mit oder ohne den Kugelkopf AirHead Vu gekauft werden. Interessant: Eine Sichtöffnung des Kugelkopfes zeigt die Mechanik der Kugelklemme

An der Stativschulter ist eine Wasserwaage angebracht, welche das Ausnivellieren des Stativs beim Aufstellen erleichtert. Eine zweite Wasserwaage befindet sich an der Fixierplatte des Kugelkopfes AirHed Vu. Dieser kompakte und leistungsstarke Kugelkopf verfügt über drei Einstellknöpfe, einen für die Kugelfeststellung, einen für die Panoramadrehung und einen dritten für die Fixierung der Schnellwechselplatte. Diese ist Arca Swiss-kompatibel und verfügt auf der Unterseite über zwei herausnehmbare Sicherungsschrauben. Als Besonderheit weist der Kugelkopf eine Sichtöffnung auf, welche einen Einblick in die zentrale Klemmmechanik der Kugel ermöglicht – was mehr Gag als nützlich ist. Unterhalb der Panoramadrehung sind drei Ösen angebracht an welche beispielsweise Karabinerhaken befestigt werden können. Oder man kann bei extremen Windsituationen das Stativ daran mit Seilen und Häringen fest verspannen.

Das Stativ ist trotz Carbonbeinen mit 1625 Gramm (inkl. Kugelkopf) relativ schwer und damit auch standfest. Mit der Transporttasche bringt es sogar etwas über zwei Kilos auf die Waage. Es ist jedoch sehr massiv konstruiert und auf eine Maximallast von 30 kg ausgelegt – dies allerdings bei der Normalspreizung der Beine von 23°, bei der 56°-Stellung der Beine beträgt diese noch 20 kg und bei 80° noch 10 kg. Immer noch ausreichend für eine schwere Profikamera mit grossem Objektiv.

 

Unser Fazit

Das 3 Legged Thing Ray fällt besonders durch das geringe Packmass von 34 cm und die doppelt ausziehbare Mittelsäule auf. Es handelt sich um eine sehr wertige und massive Konstruktion, die auch für schwerere Kameras geeignet ist. Die kompakte Bauweise hat den Nachteil, dass die maximale Arbeitshöhe von 130 cm für viele grossgewachsene Fotografen zu niedrig ist, doch können diese die grössere Brudermodelle Leo mit 147 cm oder Albert mit 182 cm Maximalhöhe in Betracht ziehen, die weitgehend identische Konstruktionsmerkmale aufweisen. Zwar verfügt der Kugelkopf über keine Friktionseinstellung, doch lässt der grosse Drehknopf eine sehr präzise Feststellung zu. Besonders gefallen haben uns auch die griffigen Schraubverschlüsse mit Gummiarmierung, die auch mit Handschuhen gut bedient werden können. Das Stativ gibt es in auffälliger Bronzefarbe oder in diskreterem Graugrün. Alles in allem eine sehr interessante Stativlinie des neuen Herstellers 3 Legged Thing, der noch mit vielen weiteren Zubehören auf den Markt kommen könnte.

Text und Bilder: Urs Tillmanns

Weitere Infos gibt es hier auf der Produkteseite von Profot und hier auf der Herstellerseite

3 Legged Thing Produkte werden in der Schweiz vertrieben durch

Profot AG
in Muri AG, Tel. 056 675 30 60,
und in Renens VD, Tel. 021 634 99 66

 

3 Legged Thing Ray Stativ – Spezifikationen
Art Dreibeinstativ (mit oder ohne Kugelkopf)
Packmass gefaltet 34,2 cm
Arbeitshöhe 10,4 cm bis 129,8 cm
Einbeinstativ max Höhe 134 cm
Sektionen 5 Bein-Sektionen / 2 Mittelsäule-Sektionen
Mittelsäule doppelt ausziehbar und umsetzbar
Beinverschlüsse Drehverschlüsse
Beinprofil Max Durchmesser 23 mm
Beinwinkel 23°, 55°, 80°
Belastbarkeit Beinwinkel 23° = 30 kg
Beinwinkel 55° = 20 kg
Beinwinkel 80° = 10 kg
Farbe Bronze oder Graugrün
Gewicht Mit AirHead Vu = 1625 g
ohne AirHead Vu = 1263 g
Preis Mit AirHead Vu = CHF 486.00
ohne AirHead Vu = CHF 373.00
   
Kugelkopf AirHead Vu
Höhe 100 mm
Kugeldurchmesser 30 mm
Belastbarkeit 40 kg
Panoramadrehung vorhanden
Kopfneigung 90° vorhanden
Gewicht 366 g

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