Canon EOS 110M Cams 160M EF logo 2023-05-12 Lead Markus Zitt, 4. Juli 2023, 08:30 Uhr

Produktions-Meilensteine für Canon EOS-Systeme

Nun ist folgende Meldung auch in der Schweiz eingetroffen: Einmal mehr meldet vermeldet Canon das Erreichen von Meilensteinen in der Produktion von Kameras und Objektiven. So wurden kürzlich die Marke von 110 Millionen EOS-Systemkameras (SLRs, DSLRs und Spiegellose) sowie jene von insgesamt 160 Millionen Wechselobjektiven (EF-, RF- und andere Modelle) erreicht.

Die japanische Firma Canon wurde in 1937 gegründet und erhielt ihren Namen nach der Bezeichnung ihres zuvor gefertigten ersten Kameratyps «Kwanon», der seinerseits an eine budishistschen Gottheit angelehnt war. Der Name hat also eine gegenteilige Bedeutung dessen, was manche – auch durch die meist englische Ausprache – mit dem englischen Wort «cannon» für Kanone assoziieren.
Anfänglich baute Canon Kameras, die von den Leica-Modellen inspiriert waren und produzierte Sucherkameras. 1964 wurde dann mit der ersten Spiegelreflexkamera (SLR, Single Lens Reflex) das Spiegelreflex-System lanciert. (Dieses sollte später durch das modernere EOS-Spiegelreflex-System abgelöst werden.) Mit den SLR-Kameras und den dazu passenden Wechselobjektiven begann dann die Erfolgsgeschichte von Canon. Das Unternehmen wurde in der Folge zu einem der beiden führenden Anbieter von Kamera-Objektiv-Systemen, wobei Canon ab Mitte der 1970er Jahre durch ihre Produkte im Bereich der Sportfotografie wohl etwas stärker war.

Das EOS-System

Um auf die aufkommende Autofokustechnologie optimal zu reagieren, entschloss man sich bei Canon Mitte der 1980er Jahre ein neues Kamera-Objektiv-System mit elektronischer Kommunikation zwischen Kamera und Objektiven zu realisieren. Man wählte dafür den Namen EOS für Electro Optical System, wobei Eos auch der Name der griechischen Göttin der Morgenröte ist. Das «Canon EOS»-System wurde mit zwei ersten Kameras (EOS 620 und 650) samt ersten EF-Wechselobjektiven im März 1987 auf dem Markt eingeführt. Es war das weltweit erste vollelektronische Bajonett-System für Spiegelreflexkameras mit Autofokus für Silberhalogenid-Film.

Die EOS 650 ist eine der beiden ersten EOS-Kameras. Das Design war an jenes der voraus gegangenen von Luigi Colani designten Canon T90 inspiriert, wenn es auch ein wenig kantiger und konventioneller ausfiel. Die EOS-Kameras hatten ein neues Bajonett und konnte nur die neuen EF-, nicht aber die alten FD- Objektive nutzen.

Als Hersteller von Camcordern mischte Canon schon früh mit ersten noch analogen elektronischen Kameras (Canon ION ab 1984) mit und stieg dann ab Mitte der 1990er Jahre auch erfolgreich bei digitalen Kompaktkameras ein. Schon damals gab es aber auch digitale Spiegelreflexkameras mit Canon-Logo, wobei es sich um von Kodak umgebaute Varianten der analogen SLRs handelte. Doch bald produzierte Canon auch erste eigene digitale SLRs.

Einen frühen Meilenstein der DSLRs stellte die im September 2003 einführte EOS 300D (EOS Digital Rebel oder EOS Kiss Digital in anderen Märkten) dar, die dank eines günstigen Preises DSLRs erstmals auch für einen Grossteil der Hobbyfotografen erschwinglich machte.

Canon EOS 300D

Seit ddamals hat Canon immer wieder Modelle eingeführt, die ihrer Zeit voraus waren und neue Massstäbe setzten: Dazu gehörte die «EOS-1D»-Profikamera-Serie und die «EOS 5D»-Serie, deren zweites in 2008 lanciertes Modell den Weg für den Dreh von Videos mit einer fotografischen Systemkamera bzw. einer DSLR ebnete (siehe auch den Artikel von 2009/2010 über filmende Fotokameras). Aus diesem Erfolg heraus hat Canon als Herstellerin von Camcordern für Consumer und Videoprofis dann in 2011 das «EOS Cinema»-System mit Cinema-Kameras samt EF-Objektivanschluss gestartet (Fotointern berichtete).

Auf die in 2008 ins Leben gerufenen neue Gattung der (kompakten) spiegellosen Systemkameras (siehe Geschichte der Spiegellosen), reagierte Canon in 2022 zuerst mit der Lancierung des EOS-M-Systems. Doch mit dem wachsenden Erfolg dieses neuen Kameratyps und der sich abzeichnenden Ablösung der Spiegelreflex- durch die spiegellose Systemkamera, drängte sich wiederum die Lancierung eines neuen Systems auf. Dieses wurde Anfang September als «EOS R»-System mit passenden RF-Objektiven angekündigt (Fotointern berichtete), während im Oktober dann die ersten Kameras und Objektive eingeführt wurden.

Durch die stetige Erweiterung der Produktpalette mit attraktiven Produkten, die den unterschiedlichsten Anforderungen gerecht werden, hat die EOS-Serie im Laufe der Jahre Anwender in vielen Anwendungsbereichen gewonnen.

Die Canon EOS R100 mit Bildsensor im APS-C-Format ist eine der jüngsten spiegellosen Systemkameras und besonders klein und günstig.

Damit hat das Unternehmen die Position als Marktführer im Weltmarktanteil von digitalen Spiegelreflexkameras über 20 Jahre – von 2003 bis 2022 – gehalten. (Gemessen am Marktanteil nach der Zahl der verkauften Einheiten und basierend auf Canon Untersuchungen.). Im März 2023 produzierte Canon die 110 millionste Kamera der EOS-Serie. 

Meilensteine

Canon Inc. gibt bekannt, dass zwei weitere entscheidende Meilensteine der Produktion erreicht wurden – die Gesamtzahl von 110 Millionen EOS Kameras für Wechselobjektive und 160 Millionen Wechselobjektive der RF/EF Serie. Eine EOS R6 Mark II (erschienen im Dezember 2022) war die 110 millionste produzierte Kamera der EOS-Serie, während ein RF 100mm F2.8 L MACRO IS USM (erschienen im Juli 2021) das 160 millionste Wechselobjektiv des Unternehmens war. (Für diese Zählung wurde der Gesamtabsatz von EOS-Kameras für Silberhalogenid-Film und Digitalkameras berücksichtigt. Dazu gehören auch die Videokameras der «Cinema EOS»-Reihe. Die 160 Millionen an Objektiven umfasst EF, EF-S, RF, RF-S, EF-M und EF Cinema-Objektive sowie Extender.)

Einige EOS-Kamera-Meilensteine:

  • EOS 650, analoge SLR (März 1987)
  • EOS-1D, digitale Profi-DSLR (Dezember 2001)
  • EOS 300D, erschwingliche DSLR (September 2003)
  • EOS R, erste spiegellose Vollformat-Systemkamera des EOS-R-Systems (Oktober 2018)
  • EOS R100, günstige Vollformat-Systemkamera des EOS-R-Systems (Juni 2023)

Einige ED-Objektive-Meilensteine:

  • EF 75-300mm f/4-5.6 IS USM (September 1995)
  • EF 400mm f/4 DO IS USM (Dezember 2001)
  • EF 24mm f/1.4 L II USM (Dezember 2008)
  • RF 28-70mm F2 L USM (Dezember 2018)
  • RF 100-300mm F2.8 L IS USM (Mai 2023)

Die EF-Objektive von Canon, die im März 1987 zusammen mit dem «EOS»-SLR-System auf den Markt kamen, wurden seit ihrer Einführung kontinuierlich weiterentwickelt und durch die Integration einer Vielzahl innovativer Technologien führend in der Branche. Darunter befanden sich Weltneuheiten [Bezogen auf Wechselobjektive für Spiegelreflexkameras. Basierend auf Canon Untersuchungen.] wie der Ultraschallmotor (USM), die optische Bildstabilisator-Technologie (IS) und die mehrschichtig hergestellte DO-Linse.

EF 400mm f/4 DO IS USM (Dezember 2001)

Die im Jahr 2018 neu hin zu gekommenen RF-Objektive zeichnen sich durch eine hohe Lichtstärke und ein kurzes Auflagemass aus. Das neue Bajonett ermöglicht zudem eine Signalübertragung in Hochgeschwindigkeit. Das gesamte Objektivsortiment wurde auf insgesamt 115 Modelle erweitert und deckt damit alle Möglichkeiten und Aufgabenstellungen bei der Bildaufnahme ab. (Die Anzahl der zum Verkauf stehenden Objektivtypen kann je nach regionalem Markt unterschiedlich sein. Darunter vier Extender. Stand 28. Juni 2023.)
Im Mai 2023 feierte das Unternehmen die Produktion von 160 Millionen Wechselobjektiven der EOS-Serie.
Durch die konsequente Verfeinerung der selbst entwickelten und gefertigten Imaging-Technologien wird Canon die EOS-Serie zusammen mit den RF- und EF-Objektivreihen weiter stärken und ausbauen, So will Canon die Grenzen des Imaging weiter voranzutreiben und zur Weiterentwicklung der Foto- und Videokultur beitragen.

Die EOS-Serie

Die EOS-Serie ist eine neue Generation von Spiegelreflexkameras mit Autofokus und dem weltweit ersten elektronischen Objektiv-Bajonett, das eine vollelektronische Steuerung des gesamten Systems ermöglicht. Die Einführung erfolgte mit der EOS 650 im März 1987.

Während die Analogkameras für Silberhalogenid-Film boomten, lancierte Canon verschiedene Modelle, die eine breite Palette von Benutzeranforderungen abdeckten. Darunter die EOS-1 in Japan im Jahr 1989 für Profis und die EOS 500 (EOS Rebel XS oder EOS Kiss in anderen Märkten) im Jahr 1993, die sich durch ein kompaktes, leichtes Design auszeichnete und die Nutzerbasis von Canon erheblich erweiterte. Im Jahr 2003 überraschte dann das Unternehmen mit der Einführung der bahnbrechenden EOS 300D in Japan – einer digitalen Spiegelreflexkamera für den Einstieg (EOS Digital Rebel oder EOS Kiss Digital in anderen Märkten) – mit einem kompakten und leichten Gehäuse für einen für die damalige Zeit konkurrenzlos günstigem Preis. Dieser Schritt hatte eine massive Expansion des Kameramarktes zur Folge, wobei Canon den überwältigenden Vorsprung bei seinem Marktanteil noch im selben Jahr behauptete. Mit der späteren Einführung der «EOS-1D»-Serie für den professionellen Einsatz und der «EOS 5D»-Serie, die Videoaufnahmen mit Spiegelreflexkameras erstmals möglich und damit populär machte, hat Canon konsequent bahnbrechende Produkte auf den Markt gebracht.

Die EOS R ist die erste spiegellose Vollformat-Systemkamera von Canon und wurde zusammen mit ersten Objektiven im Jahr 2028 eingeführt. 

Im Oktober 2018 stellte Canon das EOS R System vor: Zunächst die EOS R und später die EOS R5 als erste Kamera mit 8K-Videoaufzeichnung, die im Juli 2020 auf den Markt kam. Darauf folgte die EOS R3 im November 2021, die sich durch die präzise Fokusnachführung auf sich schnell bewegende Motive und ihre enorme Leistung bei Reihenaufnahmen auszeichnet, und die kompakte, leichte EOS R100, mit der das Unternehmen seine Produktpalette erweiterte. Darüber hinaus brachte Canon im Dezember 2021 das EOS VR System auf den Markt, das für die Aufnahme von Videos für Virtual-Reality-Inhalte konzipiert ist. Mit der Einführung dieser Produkte und Technologien ist Canon unermüdlich auf der Suche nach neuen Möglichkeiten für kreative Aufgabenstellungen.

Canon RF- und EF-Objektive

Seit Markteinführung des ersten EF-Objektivs im März 1987 zusammen mit der EOS-Serie, hat Canon herausragende EF Objektive mit Weltneuheiten produziert: Darunter das «EF 75-300mm f/4-5.6 IS USM» mit Bildstabilisierung im Jahr 1995 in Japan, das «EF 400mm f/4 DO IS USM» mit einer DO-Linse in Japan im Jahr 2001 und das «EF 24mm f/1.4 L II USM», das mit der hoch entspiegelnden SWC-Vergütung (Subwavelength Structure Coating) in Japan im Jahr 2008 vorgestellt wurde.(Subwavelength Structure Coating: eine spezielle Linsenbeschichtung, die starke Antireflexionseigenschaften bietet.)

Canon EF 24mm 1-4LII

Im Jahr 2018 brachte Canon das RF 28-70mm F2 L USM auf den Markt – ein Standard-Zoomobjektiv, das weltweit erstmals eine Lichtstärke von 1:2 über den gesamten Brennweitenbereich erreicht [Zu den Wechselobjektiven, die den Autofokus über den gesamten Standardzoombereich unterstützen und mit Kameras mit Vollformatsensor (äquivalent KB-Vollformat) kompatibel sind. Basierend auf Canon Untersuchungen].
Im Mai 2023 folgte das «RF 100-300mm F2.8 L IS USM» – ein Telezoomobjektiv mit grossem Durchmesser, das sowohl eine hohe Bildqualität als auch Portabilität bietet.

Canon RF 28-70mm 2L

Heute bietet Canon 115 Objektive in der RF- und EF-Serie an. Das geht vom Ultraweitwinkel-Objektiv mit 5,2mm-Brennweite bis zum Supertele-Objektiv mit 1200mm-Brennweite und deckt auch die «EF Cinema»-Objektive für die Filmproduktion ab. Mit der breit gefächerten Auswahl an Objektiven, zu denen Zoomobjektive, Objektive mit optischem Bildstabilisator, besonders lichtstarke Objektive, Makroobjektive, VR-Objektive und sogar Tilt-und-Shift-Objektive zählen, ist Canon bestens aufgestellt, um alle Nutzerwünsche abzudecken.

Canon RF 100-300mm

 

5 Kommentare zu “Produktions-Meilensteine für Canon EOS-Systeme”

  1. Relativ spät in den 90ern aufs EOS-Boot gesprungen. Komme aus Exakta-Olympus OM und Contax-Yashica-Richtung. Bin paff erstaunt welche Technik Canon einbaute. Da notorische Altlinsen-Gruftie musste natürlich die richtigen Adapter her. Und da gibts nur wenige taugliche und nur EIN wirklich richtig funktionierender Chip zur Fokusbestätigung und mehr. Dandelion Lushnikov. Die richtige Montage und Arbeitsweise an den verschiedensten Kameras sind eine Wissenschaft für sich. Kein Wunder unterstützen gewisse Adapterhersteller(welche gechipte Adapter anbieten) nur die Anwendung an Digitalkameras obwohl analog auch geht. Kalibrierung und Einrichtung muss genau gemacht werden. Leider haben alle meine alten EF-Zooms Mängel. zb. unsauberer Manueller Fokus. oder Ruckelzoom bei Video. Geht gar nicht.

  2. Ich habe noch eine analoge EOS 3. Mit dieser Kamera kann man den Fokuspunkt mit dem Auge wählen – d.h. der Fokuspunkt wird gewählt, wo man im Sucher hinblickt. Es funktioniert!

    1. Ja, Canon hat die Augensteuerung (Eye Control) durch den Fotografierenden ab Mitte der 1990er in mehrere SLRs verbaut. Neben der EOS 3 waren auch die EOS 5, EOS 50E und EOS 30 damit ausgestattet. Das geht schneller als manuell den Fokuspunkt zu wählen.
      Bei den digitalen Kameras ist dieses Feature erst wieder in der spiegellosen EOS R3 zu finden. Siehe auch Fotointern-Artikel

      1. 30V, 33, 7 ,Elan 7E
        https://www.dslr-forum.de/threads/welche-eos-haben-augensteuerung.1084344/
        https://global.canon/en/c-museum/product/film224.html
        vermute es geht nur mir echten AF objektiven kann mich täuschen. also nicht mit Fokusbestätigungschip. kalibrieren nötig. passende einstellscheiben nötig.
        rick oleson brightscreen hat scheiben wechsel gemacht. Wissenschaft für sich.daher wird von canon selbstinstallation von gewissen scheiben abgeraten. rsp bei rückbau service nötig. für FF DSRL gibts geniale Einstellscheiben.

  3. es sieht so aus das wir wohl oder übel alle auf spiegellose kameras umsteigen müssen bei canon. denke nicht sie noch EF objektive erneuern oder produzieren. wie schade. akkustisch kann ich mich noch nicht für diese kameras motivieren…

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