Markus Zitt, 22. September 2013, 07:00 Uhr

Die Kameras der X-Reihe von Fujifilm

Anlässlich der Vorstellung der Fujifilm X-A1 von vor einigen Tagen, werfen wir in einem Blick auf die Kameras und die kurze Geschichte der X-Reihe. Die Kompakt- und die spiegellosen Systemkameras dieser Reihe haben durch Bildqualität, Design und Bedienkonzept viele Freunde unter versierten Fotografen gefunden.

Seit Fujifilm 2011 die X100 auf den Markt gebracht hat, damals noch unter der Bezeichnung «Finepix», hat sich langsam aber stetig das Sortiment an Kameras der X-Reihe erweitert. Die X-Reihe besteht einerseits  aus hochwertigen Kompaktkameras mit fest eingebauten Objektiven, und andererseits besteht das X-System aus spiegellosen Systemkameras samt Objektiv- und Zubehörpalette. Jüngstes Mitglied ist die spiegellose Systemkamera X-A1, die vor einigen Tagen vorgestellt wurde und als relativ günstiges Modell den Einstieg ins X-System ermöglicht.

Fujifilm FinePix X100 von vorne

Mit der FinePix X100, die an der photokina 2010 vorgestellt wurde und im Frühling 2011 auf den Markt kam, legte Fujifilm den Grundstein für ihre erfolgreiche und beliebte X-Reihe.

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Kennzeichnend für die X-Reihe ist die Kombination aus hochwertiger und teilweise innovativer Technologie gepaart mit klassischer Eleganz, intuitiver Bedienung und Praxisbezug.

Fujifilm entwickelt nicht nur seine Sensoren und Prozessoren selber, sondern optimiert sie für die hauseigenen und international renommierten Fujinon-Objektive. Das Kameramenü ist in seiner Struktur verschlankt und einfach aufgebaut, damit der Nutzer schnell an seine Menüunterpunkte kommt – sofern er dies unbedingt muss. Ansonsten steht einem auch ein Quick-Menü zur Verfügung um die wichtigsten Parameter schnell einzustellen.

Fujifilm X100S Rückseite

Rückseite der neueren X100s mit den vielen Bedienelementen, die schnellen Zugriff auf die wichtigsten Einstellungen bietet.

Fujifilm X100S Oberseite

Die X-Kameras wurden so konzipiert, dass man alle fotografisch relevanten Einstellungen wie Blende, Zeit und ISO direkt über Wählräder und Tasten aussen an den Kameras durchführen kann.

Für Furore hat bei der X100 seinerzeit das optische Suchersystem gesorgt, weil man durch einen einfachen Hebel zwischen dem optischen Bild mit eingeblendeter digitaler Anzeige und dem rein digitalen Sucherbild mit 100% Abdeckung umschalten kann.

Fujifilm verwendet bei seinen professionellen Modellen eine Magnesiumlegierung für das Kameragehäuse, weil dieses die nötige Widerstandskraft hat um den Fotografenalltag zu überstehen. Die X-M1 und X-A1 sind die ersten der X-Familie die mit einem preiswerteren Kunststoffgehäuse verkauft werden. Sie sollen den günstigeren Einstieg in das System ermöglichen.

Kompakt- und Systemkameras

Jedes Kameramodell der X-Reihe wurde auf einen bestimmten Kundenkreis zugeschnitten. Hier gibt es nicht eine Kamera für alle, sondern für jeden die richtige.

Zu den aktuellen Kompaktkameras mit festverbauten Objektiv zählen die Modelle X100s und X20, denen die  X100 und X10 voraus gingen.

Die X100 und ihre Nachfolgerin X100s haben den vielgerühmten Hybrid-Sucher, der es einem ermöglicht zwischen optischer und digitaler Ansicht hin und her zu schalten. Durch die festverbaute 35mm-KB -Festbrennweite (Kleinbildäquivalent) deckt man im Prinzip wichtigste Motive im Alltag ab. Die Mikrolinsen des APS-C grossen Sensors (bei der X100s der X-Trans CMOS II) wurden an das Objektiv angepasst, um das Optimum an Schärfe und Bildqualität herauszuholen. Wer entspannt fotografieren möchte und diese klassische «Reportage und Allround»-Brennweite zu schätzen weiss, wird sich bei der X100s schnell zuhause fühlen.

Als kleine professionelle für immer dabei kann man die X20 bezeichnen. Sie ist dank kleinerem Sensor kleiner als die X100s und verfügt über ein Vierfachzoom, das einen Brennweitenbereich von 28 bis 112 mm (Kleinbild-Äquivalent) abdeckt. Auch Makroaufnahmen gehören zum Repertoire der X20, wobei durch die spezielle Bauweise des Objektivs sogar Supermakroaufnahmen bis zu einem Zentimeter Abstand zum Objekt möglich sind.

Fujifilm X20 in Silber und in Schwarz

Fujifilm X20: Kompaktkamera mit 4fach-Zoom in den Farben Silber und in Schwarz

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Der optische Zoombildsucher hat eine Bildabdeckung von 85 Prozent und liefert dank einer ultradünnen LCD-Platte eine klare Anzeige des Fokusbereiches, der Blenden-Zeit-Kombination und anderer Aufnahmeinformationen. Statt eines Wählrads für Verschlusszeiten hat die X20 ein Programmwählrad, wie bei einfacheren Digitalkameras üblich. Somit ist klar, dass sie anders als die grossen Modelle von Fujifilm auch für die Verwendung in der Vollautomatik oder mit Motivprogrammen gedacht ist.

Fujifilm X20 OberseiteOberseite der X20 mit Betriebsartenwählrad, Auslöser, konfigurierbare Funktionstaste und EV-Korrektur. Die Kamera wird ein- und ausgeschaltet über den Zoom. Im Bild ist die Kamera aus und das Zoom in OFF-Stellung eingefahren.

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Neben einem 360-Grad-Panorama macht die X20 ebenfalls Videos in Full-HD und High-Speed-Serienbilder. Ein weiteres Merkmal der X20 ist der 2/3 Zoll grosse X-Trans-CMOS-II Sensor mit zwölf Millionen Pixel. Er besitzt die gleiche Architektur und die gleichen Eigenschaften der grossen X-Trans-Sensoren wie Phasenerkennungspixel und einen Hochgeschwindigkeits-Autofokus. Auch das ohnehin schon sehr gute Rauschverhalten wurde zum Vorgänger um über 30% verbessert. Durch die genuine Signalverarbeitung der X-Trans-Sensor Anordnung erreicht die X20 eine Bildqualität die bisher nur Kameras mit grösseren Sensoren vorbehalten war.

Wechseln ist Programm

Mit der Markteinführung der X-Pro1 haben professionelle Fotografen eine echte Alternative zur Spiegelreflexkamera zur Verfügung. Fujifilm hat nicht nur hochwertige Wechselobjektive ins Spiel gebracht, sondern der Konkurrenz auch gezeigt, wie man zeitgemässe Sensoren baut.

Fujifilm X-Pro1 schematische Darstelllung der Anordnung Farbbfilter auf SensorDer in der X-pro1 verbaute APS-C-grosse X-Trans-CMOS-Sensor verwendet nicht mehr den klassischen Schachbrettartig aufgebauten Bayer-Filter. sondern hat eine, angelehnt an analogen Film, mehr willkürliche Anordnung der RGB-Pixel. Dadurch entsteht kein Moiré, was einen Tiefpassfilter unnötig macht. Das Licht wird somit ungefiltert direkt vom Objektiv auf den Sensor geleitet und erzeugt eine Bildqualität, die man sonst nur von Vollformatkameras gewohnt ist.

Fujifilm X-Pro1 mit Wechselobjektiven

Mit der X-Pro1 hat Fujifilm anfang 2011 ihre X-Reihe um eine spiegellose Systemkamera und diverse Wechselobjektive erweitert. Seither wurden sowohl das Objektiv- als auch das Kamerasortiment kontinuierlich ausgebaut.

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Weil die X-Pro1 mit Wechselobjektiven arbeitet, wurde der Hybrid-Sucher an das System angepasst. Heraus kam ein Multi-Hybrid-Sucher, der nicht nur seinen Leuchtrahmen an das jeweilige Objektiv anpasst, sondern auch das Sucherbild vergrössert. Die X-Pro1 wartet mit einem Blitzschuh für externe Blitzgeräte auf, einen eingebauten Blitz sucht man hier aber vergeblich.

Die etwas kompaktere und günstigere X-E1 verfügt dagegen über einen integrierten Pop-Up-Blitz. Sie ist mit dem gleichen 16-Millionen-Pixel-X-Trans-CMOS-Sensor in APS-C-Grösse sowie allen weiteren Merkmalen der X-Pro1 ausgestattet, verzichtet  bis auf den Multi-Hybrid Sucher. Stattdessen hat sie einen OLED-Sucher mit 2’360’000 Bildpunkten, einem Kontrastverhältnis von 1:5’000 und einer 100-Prozent-Bildabdeckung bekommen. Zusätzlich verfügt der Sucher auch über einen Dioptrienausgleich.

Fujifilm X-E1 schwarz und silberDie X-E1 in ihren beiden Farbvarianten.

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Die X-E1 hat neben einem Blitzschuh für den Anschluss eines externen Blitzgeräts auch einen eingebauten Blitz mit TTL-Blitzmessung sowie einen Anschluss für ein externes Stereomikrofon. So haben versierte Fotografen nicht nur die Möglichkeit Fotos in professioneller Qualität zu machen, sondern ebenfalls ihre Full-HD-Videos mit Stereoton aufzunehmen.

Mit der X-M1 wurde erstmals eine Kamera mit Kunststoffgehäuse und WiFi in die X-Familie mit aufgenommen. Gleichzeitig wurden auch die leichteren und günstigeren XC-Objektive, das C steht für Casual und Compact, vorgestellt. Es lassen sich natürlich auch alle XF-Objektive verwenden.

Fujifilm X-M1 silbern mit ausgeklapptem LCDSilberne Fujifilm X-M1 mit ausgeklapptem LCD

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Um die Kamera noch kleiner und leichter zu machen (330 Gramm inklusive Akku und Speicherkarte), hat Fujifilm bei seiner X-M1 komplett auf den Sucher verzichtet. Stattdessen verrichtet hier ausschliesslich ein schwenkbares 3-Zoll-Display im 3:2-Seitenverhältnis seinen Dienst. Trotz der geringen Abmessungen wurde der APS-C-grosse X-Trans-CMOS.Sensor von der X-Pro1 und X-E1 übernommen, um die gewohnte professionelle Bildqualität zu garantieren. Somit eignet sich die X-M1 dank der geringen Grösse sehr gut als Back-Up-Kamera für den Profi oder als Standalone für alle, die ein schwenkbares Display und ein Programmwählrad bevorzugen.

Als günstige Einstiegskamera kann man die X-A1, der jüngste Zuwachs, bezeichnen. Sie ist bis auf einen Punkt mit der X-M1 baugleich. Anstelle eines X-Trans CMOS Sensors besitzt sie einen klassischen CMOS-Sensor mit Bayer-Filteranordnung.

X-A1 LineupDie vor einigen Tagen vorgestellte X-A1 entspricht weitgehend der X-M1 und ist in den Farben Schwarz, Blau und Rot erhältlich.

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Objektive und mehr

Das Sortiment an Zubehör und Wechselobjektiven steigt langsam aber stetig. Neben diversen Taschen und drei aufsteckbaren Blitzgeräten, findet man ebenfalls einen Weitwinkelkonverter für die X100s, der deren Bildwinkel ohne Lichtverlust von 35mm auf 28mm erweitert.

An Wechseloptiken hat man bisher die Wahl zwischen drei Zoomobjektiven und sieben Festbrennweiten, von denen zwei von Zeiss kommen. Bis Ende Januar 2014 sollen gemäss der Objektiv-Roadmap von Fujifilm vier weitere folgen.

Fujifilm X-E1 mit M-mount-Adapter und Leica M-Objektiven

Wie bei vielen spiegellosen Systemkameras lassen sich über Adapter – z.B. von Novoflex – viele auch andere Optiken verwenden. So hat man die Möglichkeit alte Objektive wieder zu neuem Leben zu erwecken. Fujifilm selbst bietet einen Adapter mit «Leica M»-Anschluss an.

Antonino Zambito

 

Weitere Infos

Detaillierte Informationen zu den Kameras samt Zubehör finden Sie unter www.fuji.ch

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Chronologie der X-Reihe:

2010-09-20: Fujifilm Finepix X100 wird an der photokina 2010 vorgestellt

2011-03: Markteinführung der X100
2011-09-02: Vorstellung der X10

2012-01-10: Das X-System wird mit der X-Pro1 samt ersten Objektiven angekündigt.
2012-05-29: Objektivzubehör – Weitwinkelkonverter zur X100/X100s und M-Adapter
2012-09-06: X-E1 und XF 14mm werden im Vorfeld der photokina 2012 vorgestellt

2013-01-08: Zweite Generation – Fujifilm X100s und X20 werden
2013-05-08 Zeiss Tout-Objektivreihe – zwei erste Objektive für Fujiilm X und Sony NEX
2013-06-25: X-M1 und zwei Objektive XC 1:3.5-5.6/16-50mm OIS, XF 1:2.8/27mm
2013-09-05: lichtstarkes XF 1,4/23mm
2013-09-17: Günstiges Einsteigermodell X-A1

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