Urs Tillmanns, 19. September 2011, 07:00 Uhr

Fotospiegel 3/11: Von Christian Heeb bis David LaChapelle

Sony hat mit der jüngsten Ausgabe des Fotospiegels wieder eine (Hoch-)Glanznummer herausgebracht. Dass darin die neuesten Sony-Modelle SLT-A77 und SLT-A65 sowie die NEX-7 vorgestellt würden, war zu erwarten. Doch das Heft bietet auf seinen 72 Seiten noch weit mehr. Lesenswerte Beiträge über erfolgreiche Fotografen und viele Tipps und Ideen für die Praxis.

Viermal pro Jahr erscheint der Fotospiegel – nicht nur für die Sony-Gemeinde, denn der Fotospiegel bietet viel Redaktion mit Artikeln, die auch für Nicht-Sony-Fotografen mehr als lesenswert sind. Das aktuelle Heft liefert den besten Beweis dafür.

Es beginnt mit einem Interview mit dem seit zwei Jahrzehnten in den USA lebenden Schweizer Fotografen Christian Heeb (siehe auch Interview mit Fotointern.ch). Er erzählt im Interview mit Martin Sigrist, wie seine Laufbahn begonnen hatte, und wie es der Fotograf aus St.Gallen geschafft hatte in Amerika und weltweit als «Indianer-Fotograf» Anerkennung zu ernten.

Das Ganze umrandet mit den besten Bildern von Christian Heeb. Blättern wir weiter nach hinten, so finden wir auch gleich noch einen Ausschrieb für seine Workshops, die man sich nicht entgehen lassen sollte, falls man nächstens über den grossen Teich reisen sollte.

Die nächsten paar Seiten sind den Neuheiten gewidmet, der SLT-A77, der SLT-A65 und natürlich der lange erwarteten NEX-7. PR-Managerin Fiona Flannery leitet die Neuheitenpräsentation in einem Inteview ein, in welchem Sie die Produkteverantwortlichen Thomas Purkert und Martin Gessler nach den Hintergründen der Entwicklung der Neuheiten befragt und dabei auch einen Ausblick in die Zukunft gibt, z.B. was die viel diskutierte Frage nach dem Vollformat betrifft. Ein guter Auftakt zu den Produktevorstellungen, die dann auf den nächsten Seiten folgen.

Ein interessanter Praxisbeitrag befasst sich mit der Gestaltung von Fotobüchern. Längst sind sie an die Stelle des früheren Bildergeschäfts getreten, mit dem entscheidenden Vorteil, dass nicht mehr Einzelbilder durchgesehen werden, sondern dass Doppelseiten, ja sogar ein ganzes Buch mit den Bildern gestaltet wird. Da gehört ein gutes grafisches Empfinden, und das Flair, eben mehr aus den Bildern zu machen. Jetzt erzählt nicht mehr der Fotografierende die Geschichte, sondern das Buch, das von vorne bis hinten spannend ist – wenn es gut gestaltet ist. Lesenswert also, und zugleich Ansporn mehr aus den Bildern zu machen …

Der Exkurs in die Welt der Optik mit dem Beitrag zu den Zeiss Planar- und Biotar-Objektiven ruft uns die Namen in Erinnerung, welche die besten Objektiv der Fotogeschichte geschaffen haben, welcher Enthusiasmus dahinter steckte und was es brauchte, damit Objektivkonstruktionen geschaffen werden konnten, welche jahrzehntelang und bis heute zu den besten des Marktes gehören.

Die «Galerie» wartet in dieser Fotospiegel-Ausgabe mit ungewöhnlichen Bildern auf, die vielleicht nicht auf Anhieb jedem gefallen, dann jedoch beim zweiten Hinsehen plötzlich überzeugen. Die Inszenierungen von David LaChapelle reichen weit ins analoge Zeitalter zurück und sind deshalb in ihrer Perfektion und Aussagekraft noch erstaunlicher. Damals wurde LaChapelle als «Bad Boy der Fotografie» verschriehen, aber auch als «Dali der Fotografie», was dem surrealistischen Stil und seine heute Wiederentdeckung schon eher gerecht wird. Bilder, die vor zwanzig Jahren ihrer Zeit weit voraus und von vielen unverstanden waren, gewinnen heute Bewunderung und Anerkennung.

Die zweite Hälfte des Heftes eröffnet ein kurzes Interview mit den jahresbesten Lehrqualifikantinnen Joy Oelen und Antia Märki. Beide haben ihre Lehre als Fotofachfrauen der Fachrichtung Fotografie in der gleichen Firma absolviert, Foto Müller in Neuhausen, und beide habe mit der Bestnote abgeschnitten. Das Interview gibt Einblick in die Ausbildung der beiden, es zeigt aber auch das besondere Engagement insbesondere im Bereich der freien Arbeiten. Vielleicht ist der Einsatz über den Pflichtteil hinaus das Geheimrezept der beiden Erfolgsfotografinnen. Jedenfalls belegen die Bilder im Artikel schon ganz klar, dass Joy Oelen und Antia Märki ein Niveau vertreten, das deutlich über demjenigen durchschnittlicher Lehrabgängerinnen liegt. Wir drücken ihnen weiterhin die Daumen: Joy Oelen und Antia Märki sind Namen, die man sich merken sollte.

Im Informationsteil des neusten Fotospiegel sind wiederum verschiedenste Kurse und Workshops ausgeschrieben, die gute und bewährte Adressen für die Weiterbildung sind, darunter Markus Bissig (www.bissigfotografie.ch), Philipp Dubs (www.photomundo.ch) und Pascal Häusermann (www.fototime.ch). In diesem Zusammenhang darf auch die Doppelseite mit dem Ausschrieb des Sony World Photography Awards 2012 nicht übersehen werden. Er gehört zu den weltweit wichtigsten Fotowettbewerben und war schon für viele Gewinner das Karriere-Sprungbrett schlechthin. Lesen Sie die Teilnahmebedingungen – noch ist es für den Grossanlass 2012 in London nicht zu spät.

Schlusspunkt des Heftes sind die besten Bilder des letzten Motivwettbewerbs. Das Thema war die Makrofotografie, und so klingt der dritte Fotospiegel 2011 mit einer erstaunlichen Fotogalerie aus der Welt des Unscheinbaren aus. Details, an denen man vorbei geht, die man kaum beachtet und die letztlich durch die Fotografie plötzlich Beachtung gewinnen und Bewunderung verdienen. Mit dem Erscheinen dieser Ausgabe läuft auch die nächste Wettbewerbsrunde an, mit dem Thema «Tiere im Zoo». Ein Fülle faszinierender (und geduldiger) Motive wartet auf Sie. Und vielleicht schafft es Ihr Bild in die Seiten des nächsten Fotospiegels …

Urs Tillmanns

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Der «Fotospiegel» erscheint viermal pro Jahr und kostet pro Jahr im Abonnement nur CHF 18.-. Vorteilhaft sind auch längere Abodauern: 2 Jahre kosten CHF 34.- und 3 Jahre nur CHF 48.-.
Ein kostenloses Probeheft des «Fotospiegel» kann per E-Mail angefordert werden bei fotospiegel [at] sony.ch (Postadresse angeben, nicht vergessen)

 

2 Kommentare zu “Fotospiegel 3/11: Von Christian Heeb bis David LaChapelle”

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