Apple hat am Montagabend dem 5.6.2023 in Kalifornien, wo es allerdings erst 10 Uhr Montagmorgens war, in einer zweistündigen Präsentation zum Auftakt ihrer Entwicklerkonferenz WWDC neue Hard- und Software gezeigt. Primär gab es einen Einblick in die kommenden Betriebssysteme für Macs, iPhones, iPads, AppleWatch & Co. Doch für Kreative interessanter waren die neuen Computer. Da gab es das erste MacBook Air in 15 Zoll und die Neuauflagen der Desktop-Computer Mac Pro des Studio Pro mit dem neusten M2-Prozessor. Vorangekündigt wurde AR/VR-Brille Vision Pro.
Auf die seit Jahren erwartete «Vision Pro»-Brille kommt in 2024, dürfte aber noch nicht für den Massenmarkt gedacht sein.
Neuer M2-Chip – noch mehr Leistung
Mit dem M2 Ultra, der wie schon bei der ersten M-Prozessorgeneration aus zwei zusammengesteckten Prozessoren besteht, wurde nach dem M2, M2 Pro und M2 Max ein weiterer noch leistungstärkerer Prozessor vorgestellt. (Zum Vergleich die M1-Chipfamilie bei der Vorstellung des Mac Studio in 2022.) Der M2 Ultra wird in den beiden neuen Desktop-Macs, dem neuen Mac Studio und dem neuen Mac Pro, verbaut.
MacBook Air 15″ – das grösser aber extradünn
Bislang war das MacBook Air auf 13-Zoll-Modelle beschränkt. Nun kommt das erste grosse Notebook dieser Serie. Das 15-Zoll-MB Air ist nur 11,5 mm dünn und bringt nur anderthalb Kilogramm auf die Waage. Es soll dennoch hohe Leistung bieten und bis zu 18 Stunden durchhalten. Das Notebook verfügt über ein 15,3″ Display (38,91 cm Diagonale) mit LED Hintergrund-Beleuchtung und IPS-Technologie sowie einer nativen Auflösung von 2880 × 1864 Pixeln.
Wie die bisherigen Air Modelle ist die Schnittstellenausstattung des neue 15-Zoll-Modells mager. Auf der linken Seite hat es einen MagSafe-Stromanschluss und zwei «Thunderbolt / USB 4»-Ports, auf der rechten eine 3,5mm-Köpfhörerbuchse. Im Inneren entspricht das 15er Modell weitgehend dem 13-Zoll-Modell mit M2-Prozessor.
Das Notebook ist ab sofort bei Apple bestellbar und wird kommende Woche ausgeliefert. Es wird in den üblichen vier Farben Silber, Space Grey (Dunkelgrau) Polarstern (dunkles Weiss) und Mitternacht (sehr dunkles Blau) angeboten. Mit der Vorstellung des 15 Zöllers wurden die 13-Zoll-Modelle günstiger.
Mac Studio
Das kleine Desktop-Computerwüferlchen, das wie zwei, drei gestapelte «Mac Mini»-Modelle aussieht (H: 9,5 cm, B: 19,7 cm, T: 19,7 cm), wurde 2022 eingeführt (Fotointern berichtete) und kommt nun in einer leistungsstärkeren Version mit «M2 Max»- oder dem neuen «M2 Ultra»-Chip. Der neue Mac Studio bietet auf der Rückseite vier «Thunderbolt / USB 4»-Anschlüsse mit Unterstützung für bis zu 40 Gbit/s, USB 3.1 Gen 2 und DisplayPort sowie USB‑A Anschlüsse (bis zu 5 G), HDMI, Ethernet (10 Gbit) und 3,5 mm Kopfhöreranschluss. Vorne befinden zwei USB 3.1 Gen 2 Anschlüsse (bis zu 10 Gbit/s) und ein SDXC-Kartensteckplatz (UHS‑II). Es wird eine Variante mit «M2 Max»- oder dem neuen «M2 Ultra»-Chip angeboten, die mit unterschiedlicher Speicherausstattung verfügbar sind: Max: 512 GB, 32 RAM (optional 64 oder 96 GB); Ultra: 1 TB SS, 64 GB RAM. (optional 128 oder 192 GB). Optional kann eine SSD mit 2 TB, 4 TB oder 8 TB im Werk verbaut werden.
Links ist der «Mac Studio» zu sehen und rechts daneben ist der «Mac Pro» abgebildet, wobei er in der Mitte als normale Tower-Version und ganz rechts für den Einbau in ein Rack zu sehen ist.
Mac Pro
Der Desktop-Computer, der auf Fotos wie eine Käsereibe ausschaut, und 2019 erstmals als ein wieder richtig erweiterbarer Mac eingeführt worden war (Fotointern berichtete), wurde jetzt auch mit «Apple Silicon» wiederbelebt und wird nun mit dem «M2 Ultra»-Chip angetrieben. Er erhielt innen und aussen mehr Schnittstellen. Innen bietet er Platz für allerlei PCI-Erweiterungskarten, um für bestimmte Aufgaben ausgebaut zu werden, während er aussen 8 Ports mit «Thunderbolt / USB 4» und zwei HDMI-Ausgänge für 8K-Videooutput aufweist.
Vision Pro
Ebenfalls präsentiert wurde die lange erwartete Computer-/Datenbrille «Vision Pro», die wie eine Taucher- oder Skibrille ausschaut und vor allem für Augmented Reality (AR, erweiterte Realität) und Virtual Reality (VR) gedacht ist. Sie wird erst in 2024 eingeführt und noch recht teuer sein und richtet sich daher wohl vorerst eher an Entwickler von passenden Anwendungen sowie an Technik-Fans/Nerds. Es ist also bis auf Weiteres kein Produkt für den Massenmarkt, der – trotz stylischen Produkten – nach wie vor noch immer nicht wirklich existent ist.
Die Vision Pro ist ein lang erwartetes Produkt von Apple. Aber, ob es wirklich den Markt in Bewegung bringen wird, erscheint fraglich. Es ist zu gross, noch zu teuer, zu sperrig und – stylischer Inszenierung – zu unsexy. Vor allem aber halten sich die Anwendungen noch zu sehr in Grenzen.
Betriebssysteme
Apple hat auch einen Ausblick auf die kommenden Betriebssysteme für ihre diversen Hardware-Produkte gegeben und dabei neue Funktionen gezeigt, welche die Nutzungsmöglichkeiten erweitern und noch einfacher machen.
- macOS 14 Sonoma (für Notebooks und Desktop-Computer)
- iPad OS (für iPads)
- tvOS-17 (für Apple TV)
- watchOS 10 (für Apple Watch)
Im Herbst 2023 wird macOS 14 Sonoma erhältlich sein und Widgets für Wetter, Uhrzeit u.a. bieten. Auf dem iMac-Bildschirm sind sie links und rechts in halbtransparentem Zustand zu sehen. Es gibt auch neue Funktionen des Betriebssystems für Facetime, Zoom etc. So ist auf dem linken MacBook ein Overlay des Computerbenutzers zu sehen, der gerade vor seinen Präsentationsfolien eingeblendet wird.
Bei einem Treffen werden immer wieder Kontaktdaten ausgetauscht. Statt, dass die Telefonnummer und E-Mail-Adresse zu diktieren, geht dies künftig mit NameDrop zwischen zwei iPhones oder auch einem iPhone und einer AppleWatch einfacher. (Nicht erklärt wurde, ob dies auch funktioniert, wenn ein Gerät unter einem älteren iOS oder gar Android läuft.)
Preise und Verfügbarkeit
Die neuen Macs sind ab sofort bestellbar und ab 13.06.2023 offiziell lieferbar.
- MacBook Air 13″ mit M2-Chip bisherige Modelle jetzt ab CHF 1199.–
- MacBook Air 15″ mit M2-Chip neues Modell ab CHF 1399.–
- Mac Studio ab CHF 2099.–
- Mac Pro ab CHF 7199.–
Die AR/VR-Brille wird erst in 2024 erhältlich sein und soll 3500.– US-Dollar kosten.
Weitere Infos
MacBook Air (kombinierte Produktseite für MacBook-Air-Modelle mit M2-Chip)
Mac Studio (Produktseite)
Mac Pro (Produktseite)
Apple Schweiz (Herstellerseite)